Trends fürs neue Jahr

Rückschau und Ausblick: Welche Urban Bike-Neuheiten erwarten uns 2025?

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Ein – nicht nur für die Fahrrad-Branche – schwieriges Jahr geht dem Ende zu, ein sicherlich ebenso herausforderndes steht bevor. Daher werfen wir hier einen Blick auf die Highlights der letzten zwölf Monate und spekulieren, welche Highlights wir in der neuen Saison erwarten können.

Stand der Dinge: volle Lager, weniger Neuheiten

Noch immer leidet die Branche unter den Corona-Spätfolgen: zu Beginn der Pandemie explodierte die Nachfrage nach Fahrrädern und E-Bikes und den Händlern wurden die Lager quasi leergekauft. Zügige Nachlieferungen waren aber aufgrund von Lieferengpässen kaum möglich, Kunden warteten daher teils deutlich über ein Jahr auf ihr bestelltes Bike. Dass zwischenzeitlich aber bereits Nachfolgemodelle vorgestellt wurden, dürfte nicht gerade zur Zufriedenheit der Käufer geführt haben – ebenso wie die stets steigenden Preise der Bikes, für die sicherlich auch der Trend zum Dienstrad- bzw. Bikeleasing verantwortlich ist.

Doch schlechte Verfügbarkeit und hohe Preise sind sicherlich nur ein Grund für die aktuelle Misere. Insbesondere der etwas naive Glaube an ein schier unendliches Wachstum führte zu vollen lagern bei Herstellern und Händlern. So kauft sich zum einen nicht jeder alle drei Jahre ein neues Bike, zum anderen waren unter den Käufern aus der Boom-Phase sicherlich auch einige dabei, die ihr teures Bike letztlich doch nicht wirklich nutzten und kein weiteres Interesse für Neuanschaffungen zeigten.

Diese eher gedämpfte Nachfrage trifft nun auf wirtschaftlich unsichere Zeiten, in denen sich Kunden ganz genau überlegen, ob eine Neuanschaffung wirklich nötig ist. Die Folge sind nun übervolle Lager bei Händlern und Herstellern, was für viele Beteiligte zu existenziellen Problemen führt und nicht selten in der Insolvenz endet.

Aber auch auf E-Bike Neuheiten wirkt sich die aktuelle Lage aus: so war es 2024 eher ruhig, was die Innovationen etablierter Hersteller anging. Bosch brachte zwar den überarbeiteten CX-Motor der 5. Generation und Mahle verpasste dem Nabenmotor-System mit dem X30 ein Update. Echte Innovationen kamen aber eher von Neulingen wie DJI oder ZF – und der Marktstart des Avinox-Motors war so eindrucksvoll, dass DJI sich damit wohl im Markt etablieren wird.

Durchstarter des Jahres: Urban E-Bikes mit Boschs leichtem SX-Antrieb

Dass es trotzdem eine wahre Flut neuer Urban E-Bikes gab, liegt vorrangig an Boschs leichtem SX-Motor. Dieser wurde zwar bereits 2023 vorgestellt, fand aber in diesem Jahr den Weg in zahlreiche Bikes und feierte damit seinen Durchbruch – es gab kaum einen Hersteller, der kein Bike mit dem SX vorgestellt hatte!

Auch wir hatten einige Modelle mit dem Antrieb im Test, darunter von Moustache mit dem Dimanche, Kalkhoff mit den neuen Light E-Bikes Image L Advance und Entice L Advance sowie das Pathlite:ONfly von Canyon oder dem neuen Editor Hybrid von Cube.

Weiterhin eine spannende Alternative: E-Bikes mit Nabenmotor

Trotz immer kleinerer und leichterer Mittelmotoren gibt es weiterhin zahlreiche E-Bikes mit Nabenmotor. Kein Wunder, denn insbesondere im urbanen Bereich bietet dieser eine angemessene Leistung und hat mit seiner direkten und leisen Arbeitsweise viele Fans gewonnen.

Auch hier gab es in diesem Jahr Innovationen zu sehen: etwa ein neuer Motor von Bafang mit integriertem 2-Gang-Getriebe, welcher zum Beispiel in den neuen Pro-Bikes von ADO zu finden ist. Ein besonders kompakter Nabenmotor ist hingegen im ultraleichten Faltrad Air Carbon von ADO verbaut, welches wir hier im Test hatten. Brompton setzt bei der neuen und elektrischen G-Line ebenso auf einen kompakten Nabenmotor im Hinterrad und sogar Discounter Lidl konnte mit dem günstigen Crivit Urban Bike der zweiten Generation in unserem Test überzeugen.

Mahle veröffentlichte mit dem neuen X30 den Nachfolger des populären X35 Motors, welcher parallel zum bereits veröffentlichten X20 angeboten wird. Schon jetzt haben zahlreiche Hersteller diese neue Motoren-Generation in ihren Bikes verbaut, weitere werden 2025 sicherlich folgen.

Immer noch viele Innovationen bei Smart Bikes

Der Hype um Smart Bikes ist nach der spektakulären VanMoof-Pleite im Vorjahr zwar etwas abgeflacht, dennoch gab es hier einige Innovationen zusehen: So brachten Tenways mit dem CGO 009 ihr erstes Smart Bike und legten damit gleich einen soliden Einstige hin – wir hatten das Bike bereits zum Veröffentlichungstermin hier im Test.

Besonders aktiv war 2024 auch Lemmo, die ihrem smarten Modell One mit der neuen MKII-Version ein sinnvolles Update verpassten – wovon wir uns auch selbst in unserem Test überzeugen konnten. Zudem steht mit der One MAX-Variante nun eine etwas stärkere und geländetauglichere Variante zur Auswahl.

Von Cowboy gab es mit dem Cross und Cross ST eine ganz neue Modellreihe zu sehen, während es bei Veloretti keine Neuerungen gab – dass aber auch das aktuelle Modell überzeugen kann, hatten wir bereits Anfang des Jahres in unserem Test des Ace Two festgestellt.

Mehr Licht, mehr Sicherheit, mehr Integration

Integrierte Kabel und Leitungen waren bereits in den Vorjahren populär. Einen Schritt weiter ging in diesem Jahr Orbea mit dem neuen Diem und dem Kemen, denn dort ist auch die Lichtanlage geradezu futuristisch in Schutzblech und Lenker integriert, bietet dabei aber trotzdem eine vollwertige Lichtleistung für den Straßenverkehr – optional sogar mit Fernlicht.

Seit diesem Jahr erst erlaubt sind Abbiege-Blinklichter am Fahrrad, welche garantiert ein Plus an Sicherheit Straßenverkehr bieten. Als erster großer Hersteller brachte Busch & Müller ein entsprechendes Nachrüstset auf den Markt, ebenso einen innovativen Scheinwerfer mit aktiver Kurvenausleuchtung.

Lastentransport in neuen Varianten

Zweifelsohne hat sich das Lastenrad in den letzten Jahren fest etabliert, weshalb auch hier eine immer speziellere Segmentierung zu beobachten ist: insbesondere bei kompakten Cargo Bikes sieht man nun immer mehr Modelle, die praktischen Nutzwert mit den Abmessungen konventioneller Bikes vereinen wollen. Exemplarisch dafür stehen das Carrie von Riese & Müller, das brandneue LAX Bike oder das Toolbike von Monopole.

Doch auch bei den konventionellen Bikes steht die Alltagstauglichkeit mehr und mehr im Fokus: so sind immer häufiger Systemgepäckträger verbaut, welche eine unkomplizierte Befestigung von Körben, Gepäcktaschen oder Kindersitzen zulassen. Zudem statten immer mehr Hersteller ihre Bikes mit einem passgenauen Frontgepäckträger aus oder bieten einen solchen als Zubehör an.

Neuheiten 2025 – was können wir erwarten?

Was in diesem Jahr bereits zu sehen war, dürfte 2025 seine Fortsetzung finden: so erwarten wir mehr Urban E-Bikes, welche anspruchsvolles Design mit hoher Integration, großer Alltagstauglichkeit und smarten Features kombinieren. Anstatt puristischer Bikes mit Minimalausstattung oder schwerfälligen SUV-Modellen bieten diese urbanen E-Bikes einen sinnvollen Kompromiss aus Ausstattung, Komfort und einem angemessen starken E-Antrieb.

Bei den Motoren selbst wird es spannend, ob und wie schnell die etablierten Hersteller auf den neuen Avinox von DJI reagieren. Marktführer Bosch hat sein Topmodell Performance Line CX bereits vorgestellt, die davon abgeleiteten Cargo- und Speed-Varianten dürften zeitnah folgen. Und nach den neuen CX– und SX-Motoren bleibt abzuwarten, was mit den letzten Motoren der alten Generation – dem Active Line Plus und dem Performace Line – passiert. Hier wäre eine Aktualisierung der Hardware inzwischen überfällig. Shimano hat sein Portfolio mit dem EP5 weiter nach unten erweitert, ein neues Topmodell wäre daher für 2025 ebenso denkbar wie ein neuer und besonders kompakter und leichter Motor.

Dass Nabenmotoren weiterhin recht populär sind, dürfte auch den etablierten Herstellern nicht entgehen. Zwar ist mit Mahle ein bekannter Systemanbieter am Start, ansonsten kocht in diesem Segment bislang jeder Fahrradhersteller sein eigenes Süppchen und kombiniert Motoren, Akkus und Bedienelemente nach eigenem Gusto. Es würde daher nicht verwundern, wenn sich ein weiterer und bekannter Hersteller dem Thema annehmen würde.

Doch egal, welche Antriebsart es auch ist – wir wünschen uns weiterhin die Möglichkeit, den Akku zum Aufladen entnehmen zu können! Leider setzten aber auch in diesem Jahr immer mehr Hersteller auf fest verbaute Akkus, was das Handling und auch den Austausch eines defekten Akkus deutlich komplizierter macht.

Probleme, die beim klassischen Fahrrad ohne E-Antrieb natürlich kein Thema sind 🙂 Die Innovationen fallen in diesem Bereich allerdings geringer aus und auch die Nachfrage nimmt im Vergleich zum E-Bike weiter ab – doch keine Sorge, weiterhin gibt es auch hier spannende Neuheiten über die wir berichten werden!

Zum Schluss noch ein Dankeschön an alle Leserinnen und Leser für das Interesse an UrbanBike.News und eine gute Fahrt in ein gutes, gesundes und schönes neue Jahr 2025

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