Dass ADO trotz des sehr günstigen Verkaufspreises ein empfehlenswertes und praktisches Elektro-Faltrad bauen anbieten kann, zeigte sich bereits in unserem Test des ADO Air 20. Kein Wunder also, dass uns auch das neueste Modell der ADO Air-Familie besonders interessiert – dank Carbonrahmen und einem noch kompakteren Motor ist das neue ADO Air Carbon deutlich leichter, was insbesondere bei Falträdern einen gewichtigen Unterschied macht. Zudem bietet es Features wie die Ortung per GPS oder einen Riemenantrieb. Ob sich der Aufpreis dafür lohnt, soll unser Test zeigen.
Design
Auch wenn das ADO Air Carbon auf den ersten Blick seinem Schwestermodell Ado Air 20 gleicht, gibt es bei näherem Hinschauen doch einige Unterschiede zu erkennen. Zwar setzt auch das neue Modell auf kompakte Laufräder im 20″-Format und einen Rahmen, welcher sich mittig klappen lässt – doch ist der Look des Carbon-Modells schlanker, geradliniger und sportlicher. Zurückzuführen ist dies auf das leichte und stabile Rahmenmaterial, das auch ungewöhnliche Details ermöglicht: So ist am Hinterbau nur eine Strebe nötig, anstatt dem typischen Dreieck aus Sattelstütze, Kettenstrebe und Sitzstrebe. Zudem ist auch die Gabel an der Front ist aus Carbon gefertigt und passt sich dem Design des Rahmens perfekt an.
Bereits vom regulären ADO Air 20 bekannt ist Sattelstütze mit integriertem Akku, der neue Nabenmotor im Hinterrad ist hingegen nochmals kompakter geworden. Dass es sich bei diesem Faltrad um ein E-Bike handelt, fällt daher erst auf den zweiten Blick auf. An der Front werden die Kabel und Leitungen sauber in einem Spiralschlauch nach unten geführt und verlaufen dann unsichtbar im Rahmen. Zum sportlichen Look trägt neben den Felgen mit hohem Profil auch auch der Singlespeed-Antrieb bei – auffallend ist hier vor allem die riesige Riemenscheibe vorne, welche den Zahnriemen führt.
Ausstattung
Auch beim neuen Air Carbon legt ADO Wert auf ein hochwertiges Antriebssystem und verbaut einen Nabenmotor von Bafang (Typ H410). Dieser bietet ein Drehmoment von 35 Nm und wird über einen Drehmomentsensor gesteuert. Die Vorteile einer solchen Kombination aus Drehmomentsensor und Nabenmotor haben wir bereits in diesem Artikel ausführlich veranschaulicht. Der Akku ist wie eingangs erwähnt in die Sattelstütze integriert bzw. bildet mit ihr eine Einheit. Seine Kapazität ist mit 345 Wh für ein Bike dieser Kategorie durchaus hoch, zudem kann er durch die Bauweise zum aufladen bequem entnommen werden. Um den Akku vor Diebstahl zu schützen, ist die Sattelklemme serienmäßig mit einem Schloss ausgestattet (beim ADO Air 20 wurde dies erst nachträglich angeboten). Zur Bedienung des elektrischen Antriebs ist am Lenker ein 2,4″ großes Farbdisplay mit drei Tasten vorhanden.
Anstatt einer klassischen Fahrradkette ist am ADO Air Carbon ein weitgehend wartungsfreier Riemenantrieb verbaut, welcher vom Hersteller Dayko stammt. Da solch ein Zahnriemen kein Öl und Fett benötigt, ist er besonders sauber – was bei einem Faltrad von großem Vorteil ist, schließlich kommt man beim Falten des Bikes hin und wieder in Kontakt damit.
Die kompakten Laufräder sind mit 44 mm breiten Reifen bestückt und werden von hydraulische Scheibenbremsen gebremst. An der Front verfügt das Bike serienmäßig über einen Scheinwerfer, an der Sattelstütze ist ein Rücklicht montiert. Weitere Commuter-Ausstattung wie Schutzbleche, Fahrradständer oder einen Gepäckträger sollen später als optionale Extras folgen.
Mit dieser Ausstattung bringt das ADO Air Carbon fahrfertig 15 kg auf die Waage. Damit liegt es zwar über den 12,5 kg, die ADO selbst als „Nettogewicht” nennt, gehört trotzdem aber zu den leichtesten Vertretern in diesem Segment. Dass sich der Fokus auf die Gewichtsoptimierung gelohnt hat, zeigt auch der Blick auf dass ADO Air 20: in unserem Test haben wir dieses fahrfertig mit 17,9 kg gewogen – somit ist das neue Carbon-Modell bei vergleichbarer Ausstattung rund drei Kilogramm leichter!
Bedienung
Der Faltmechanismus ist bei allen ADO Falträdern identisch: Mit einem Hebel am Steuersatz wird der Lenker entriegelt, dieser wird dann nach unten geklappt. Zudem muss der Verschluss mittig am Rahmen geöffnet werden, damit sich Vorder- und Hinterteil des Bikes zueinander umklappen lassen. Letztlich lässt sich die Sattelstütze bis ganz nach unten schieben, womit das Bike ein kompaktes Packmaß von nur 84 x 66 x 43 cm erreicht – und somit in fast jeden Kofferraum passt!
Stellt man das Air Carbon im zusammengeklappten Zustand ab, steht es auf der vorderen Riemenscheibe – diese ist immerhin aus Metall gefertigt und sollte dadurch auch langfristig keinen Schaden nehmen. Will man das gefaltete Bike hingegen mit der Hand am Sattel vor sich herschieben, laufen die Räder auseinander – ein Verhalten, das wir ebenso schon vom ADO Air 20 kennen. Wer das gefaltete Bike aber ohnehin nur im Kofferraum transportiert oder es einfach bei Nichtgebrauch möglichst klein verstauen möchte, braucht sich an diesen Punkten nicht zu stören. Und auch dann zeigt sich der Vorteil des geringen Gewichts, denn ein leichtes Bike lässt sich auch gefaltet deutlich einfacher handhaben.
Sitzt man erstmal auf dem Bike, lässt sich die einfache Bedienung des Singlespeed-Antriebs genießen: um Schaltvorgänge muss man sich hier keine Gedanken machen! Der elektrische Antrieb wird weitgehend selbsterklärend über das Farbdisplay mit drei Tasten am Lenker gesteuert. Es lassen sich drei Fahrstufen einstellen, zudem wird dort das System ein- und ausgeschaltet. Allerdings muss zuvor auch noch der Akku selbst separat eingeschaltet werden, was etwas umständlich erscheint. Gleiches gilt für das Rücklicht, das batteriebetrieben ist und ebenso einzeln ein- und ausgeschaltet werden muss. Der Frontscheinwerfer lässt sich hingegen bequem vom Display aus bedienen.
Mit einem flexiblen Spiralkabel ist der Akku in der Sattelstütze mit dem Bike verbunden. Will man ihn entnehmen, muss man nur den Stecker abziehen und den Akku nach oben herausziehen. Um es Dieben aber nicht zu einfach zu machen, ist an der Sattelklemme ein kleines Schloss verbaut – erst wenn dies geöffnet ist, lässt sich die Sattelstütze verschieben und entnehmen. Eine aufgedruckten Skala erleichtert es beim Einsetzen, schnell wieder die korrekte Sitzhöhe einzustellen. ADO selbst empfiehlt das Bike für Personen zwischen 155 und 190 cm Grüße, mit meinen 185 cm hatte ich aber auch so schon die maximale Sitzhöhe ausgenutzt.
Dank der GPS-Funktion des Air Carbon rückt auch die App von ADO ins Blickfeld: dort lässt sich stets der aktuelle Standort des Bikes anzeigen, zudem zeigt die App bisherige Fahrten an und es gibt eine Navigations-Funktion. An einigen Stellen hat die App allerdings noch kleinere Bugs, so erfolgt die Sprachausgabe beim Navigieren zum Beispiel nur englischer Sprache, eingesprochen von einer asiatischen Stimme.
Fahreindruck
Kompakt, wendig und flott: Dank der kleinen Räder, dem kurzen Radstand und seinem leichten Gewicht lässt sich das ADO Air Carbon sehr agil bewegen. Im Vergleich zum ADO Air 20 ist das Lenkverhalten direkter, was an den etwas schmaleren Reifen liegt, die dadurch etwas weniger Dämpfung bieten. Das Carbon-Modell zeigt sich also auch in diesem Bereich sportlicher und aggressiver.
Trotz seiner kompakten Abmessungen zeigt sich der neue Bafang-Motor überraschend bissig – vor allem in der höchsten Stufe. Insgesamt sind die drei Fahrstufen gut voneinander abgegrenzt und in der Ebene kommt man schon mit der untersten Stufe angenehm voran. Dank des Drehmonentsensors erfolgt die Unterstützung des Motors dabei sehr feinfühlig und kommt dem klassischen Fahrradfahren nahe: je stärker man in die Pedale tritt, umso mehr Power liefert der Motor.
Auch Anstiege lassen sich mit dem Air Carbon ziemlich locker bewältigen, erst bei langen und sehr steilen Strecken kommt die Kombination aus Nabenmotor und Singlespeed-Antrieb an ihre Grenzen. Fahrten in der Ebene bis 25 km/h sind hingegen die Komfortzone des Bikes, darüber koppelt der Motor sehr sanft aus. Dann erhöht sich aber auch die Trittfrequenz deutlich, so dass man eher selten über 30 km/h schnell fahren mag. Kein Problem, denn auf Geschwindigkeitsrekord wird man mit einem solch kompakten Faltrad ohnehin nicht gehen.
Zu dem insgesamt sicheren Fahreindruck tragen neben den hydraulischen Scheibenbremsen auch die aufrechte Sitzposition bei, die einem eine gute Kontrolle über das Bike gibt. Und auch in seiner Carbon-Variante vermittelt das Bike – trotz der Klappverschlüsse und Faltmechanismen an Rahmen, Sattelstütze und Lenker – eine hohe Stabilität. Einzig die Pedale könnten größer dimensioniert sein und bieten etwas zu wenig Kontaktfläche.
Fazit
Geringes Gewicht, ein cooler Look und praktische Features: das neue ADO Air Carbon punktet in vielen Bereichen! Lobenswert ist auch der elektrische Antrieb mit Nabenmotor, präziser Drehmomentsteuerung, herausnehmbarem Akku und dem sauberen Riemenantrieb. Dank des einfachen Klappmechanismus lässt sich das Bike kompakt verstauen und transportieren. Einzig die Handhabung des zusammengeklappten Bikes könnte durchdachter sein – sei es beim abstellen oder beim schieben. Immer spürbar ist allerdings der Gewichtsvorteil des Carbon-Bikes: es fährt nicht nur agiler, sondern lässt sich auch deutlich leichter transportieren oder die Treppen hinauftragen.
Lohnt sich also der Aufpreis zum günstigeren ADO Air 20? Wer den maximalen Gewichtsvorteil nutzen möchte oder einfach das cleane Design des Carbon-Modells bevorzugt sollte zugreifen, zumal heir auch eine Ortungsfunktion per GPS integriert ist. Aktuell kostet das ADO Air Carbon im Onlineshop günstige 1.999 Euro – gemessen an den Funktionen und am leichten Gewicht ein durchaus attraktiver Preis!
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