Zum Modelljahr 2019 betrat Schindelhauer mit den damals brandneuen Modellen Hannah und Heinrich das Feld der E-Bikes – stylische Räder, die den typischen Schindelhauer-Look mit seiner klassischen Anmutung und moderne, elektrische Antriebstechnik vereinten. Hannah steht übrigens für das Modell mit Komfortrahmen und niedrigerem Einstieg, Heinrich hingegen für den Diamantrahmen mit hohem Oberrohr.
Seit ihrer Einführung wurden die Bikes zwar stets von Jahr zu Jahr leicht optimiert und Neuerungen wie Enviolos stufenloses Getriebe wurden eingeführt – ein wirkliches Update wird hingegen jetzt vollzogen!
Um es aber gleich auszusprechen: Nein, Schindelhauer macht nicht von Boschs neuem SX-Motor Gebrauch, der nicht nur kompakter, sondern auch leichter als die anderen Motoren des Herstellers ist. Sicherlich etwas verwunderlich, da diese Eigenschaften eigentlich sehr gut zu den Bikes der Berliner passen würde. Stattdessen geht man all-in und verbaut das stärkste verfügbare Modell, den Performance Line CX-Motor mit seinen 85 Nm Drehmoment!
Verglichen mit dem bislang verwendeten Active Line Plus-Motor (oder dem regulären Performance Line-Motor) bedeutet dies deutlich mehr Power, der auch das Getriebe standhalten muss. Demzufolge sind die Bikes nun stets mit der stufenlosen Schaltung von Enviolo ausgestattet – genauer gesagt mit dem Enviolo TR-Getriebe, welches eben jene 85 Nm an Drehmoment verträgt. Zur möglichst bequemen Einstellung der gewünschten Kadenz ist rechts am Lenker zudem ein eigener Taster für das Enviolo-Getriebe montiert. Die Kraftübertragung zum Getriebe erfolgt mit einem Zahnriemen von Gates. Keine Überraschung, schließlich ist jedes Schindelhauer-Bike mit einem Riemenantrieb ausgestattet!
Eine weitere Neuerung ist der Sprung zum Smart System von Bosch, was neben neuen Features und Smartphone-Konnektivität auch neue Bedienelemente mit sich bringt. So befindet sich jetzt am Lenker links die LED Remote zur Einstellung der Fahrmodi und Steuerung des Systems. Zentral am Vorbau ist zudem das farbige Kiox-Display verbaut, welches allerlei Informationen zur Fahrt liefert. Der Akku schließlich rundet den elektrischen Antrieb ab und bietet eine Kapazität von 500 Wh, ist im Rahmen integriert und kann bequem zum aufladen entnommen werden. Sehr gut, denn mit knapp 25 kg sind die beiden Bikes keine Leichtgewichte.
Am Look selbst hat sich hingegen wenig geändert – mit Ausnahme de hinteren Gepäckträgers. War hier bislang ein möglichst unauffälliger Taschenhalter verbaut, kommt nun wieder ein herkömmliches Modell mit einer oberen Ablagemöglichkeit zum Einsatz. Schöner ist diese Lösung zwar sicherlich nicht, praktischer für viele Nutzer wohl schon. Immerhin: der schicke wie auch praktische Frontgepäckträger ist weiterhin erhältlich und wird fest am Steuerrohr montiert!
Mit 50 mm sind die Reifen nun nochmals etwas breiter geworden und stammen nun aus Schwalbes G-One Speed-Serie mit brauner Flanke. Edle Komponenten wir Brooks Sattel oder die Ergo-Ledergriffe runden den klassischen Look der Bikes ab, für Sicht und Sichtbarkeit sorgt eine Lichtanlage von Supernova.
Wer er sportlicher mag, kann übrigens zum Singlespeed-Modell des Heinrich greifen. Ebenso mit Boschs Smart System ausgestattet, verzichtet dieses Bike jedoch auf die Gangschaltung sowie auf Schutzbleche und Gepäckträger. Letzteres kann zwar nachgerüstet, würde dann aber wieder den Gewichtsvorteil schmälern – denn in seiner Grundausstattung kommt das Singlespeed-Bike auf vergleichsweise leichte 19,7 kg!
Mit der zweiten Modellgeneration dreht Schindelhauer auch an der Preisschraube der ohnehin nicht günstigen Bikes: so kosten die neuen Modelle mit dem Enviolo-Getriebe nun stolze 6.195 Euro (zuvor 4.995 Euro) und sind in den Farben Mitternachtsblau und Titansilber (Heinrich) sowie Sahneweiß und Perlblau (Hannah) in bis zu drei Rahmengrößen erhältlich. Entsprechend seiner Ausstattung stellt schließlich das Singlespeed-Modell mit 5.195 Euro das günstigste der neuen Bikes dar!