Als Alarmanlage und Tracking-Tool zur Ortung des Fahrrads wird der neue Scout des australischen Herstellers Knog vermarktet. Dank eines integrierten Akkus soll das Gadget eine Laufzeit von bis zu sechs Monaten bieten und ist mit einem Preis von rund 50 Euro durchaus preiswert – insbesondere wenn man sich andere Alternativen für das Tracking von Fahrrädern anschaut. Genügend Gründe also, den Knog Scout einem Test zu unterziehen!
Viele Montage-Möglichkeiten: so kommt die Alarmanlage ans Bike
Mit Abmessungen von 10,7 x 2,5 x 0,8 cm ist der Scout nicht nur recht kompakt, sondern mit einem Gewicht von 25 g auch sehr leicht. Dank zwei Löchern im Gehäuse lässt er sich an fast jedem Fahrradrahmen montieren – nämlich genau dort, wo am Rahmen die Befestigungsmöglichkeiten für einen Trinkflaschenhalter angebracht sind. Dank seiner flachen Bauweise lässt sich der Scout dann auch direkt unterhalb eines solchen Trinkflaschenhalters montieren, womit er kaum sichtbar ist.
Alternativ dazu kann er, wie hier auf den Fotos zu sehen, auch für sich allein am Rahmen montiert werden. Je nach Rahmenfarbe ist das schwarze Gehäuse dann natürlich etwas auffälliger zu erkennen – was sich mit dem beiliegenden Silikon-Überzug allerdings noch deutlich steigern lässt. Dessen leuchtend gelbe Farbe zieht die Blicke geradezu auf sich, in der Hoffnung dass potenzielle Diebe beim Anblick des Geräts gleich Abstand von ihrem Vorhaben nehmen. Wer es hingegen dezenter mag, kann den Scout auch ohne diese gelbe Hülle nutzen – die Technik im Gehäuse ist auch so wasserdicht geschützt.
Damit sich auch der Scout selbst nicht einfach von jedermann entfernen lässt, liefert Knog zwei spezielle Schrauben mit einem entsprechenden Werkzeug zur Montage mit. Ein kleines Detail das zeigt, dass man sich bei Knog darüber durchaus Gedanken gemacht hat! Schlussendlich könnte man natürlich auch in Betracht ziehen, den Scout komplett unsichtbar im Inneren des Bikes verschwinden zu lassen – zum Beispiel unter der Motorabdeckung eines E-Bikes oder ähnlichem, was dann aber vom jeweiligen Modell abhängt.
40 Sekunden-Sirene: so funktioniert die Fahrrad- Alarmanlage
Die Steuerung des Gadgets erfolgt komplett über die kostenlose Smartphone-App von Knog. Diese ist ausschließlich für Apples iOS-Geräte erhältlich, was mit der integrierten Tracking-Funktion zu tun hat. Doch erst einmal beschäftigen wir uns mit der Alarmanlage: diese muss stets manuell über die App aktiviert werden und funktioniert mit einem Bewegungssensor, welcher im Scout integriert ist. Registriert dieser eine Bewegung, schlägt der Alarm an. Die Sensibilität für die Auslösung eines Alarms kann übrigens per App angepasst werden.
Bei einer leichten und kurzzeitigen Bewegung piepst der Scout nur einmal – sozusagen als Warnung. Das ganze passiert auch bei einer zweiten kurzen Bewegung. Bei der dritten Bewegung löst dann aber der Alarm des Scouts voll aus und gibt andauernd ein 85 db lautes Warnsignal ab. In ruhiger Umgebung ist dies tatsächlich sehr laut und auch in der normalen Geräuschkulisse einer Innenstadt immer noch auffallend.
Dieses Warnsignal ertönt dann 40 Sekunden lang und lässt sich nur mit der App deaktivieren. Wer also versehentlich selbst einen Alarm ausgelöst hat, muss schnell sein Smartphone zücken – je nach Situation können sich diese 40 Sekunden ansonsten sehr, sehr lange anfühlen 😉
Ein ausgelöster Alarm wird dann auch auf dem Smartphone gemeldet, was mit Push-Benachrichtigung, blinkendem App-Screen und Optional auch mit einem individuellen Smartphone-Klingeln erfolgt. Allerdings: die Meldung über den Alarm kommt nur dann an, wenn sich das Smartphone so nahe am Scout befindet, dass eine Bluetooth-Verbindung zwischen beiden Geräten besteht. In der Realität ist diese Reichweite meist aber so kurz, dass man das Bike ohnehin im Blick hat. Folglich kann man diese Benachrichtigungsfunktion in den meisten Fällen außer Acht lassen, da sie ohnehin nicht funktioniert. Viel wichtiger jedoch: die Alarmanlage an sich funktioniert stets zuverlässig, egal ob man mit dem eigenen Smartphone in der Nähe oder weit weg ist!
Wo ist (mein Bike)? Das Fahrrad-Tracking mit dem Knog Scout
Dass die Benachrichtigungsfunktion nur via Bluetooth funktioniert liegt auch daran, dass Knog für das zweite Feature des Scout – das Tracking bzw. die Ortung des Bikes – auf eine Technologie von Apple zurückgreift. So ist der Scout für das „Find my“ (bzw. im deutschen das „Wo ist?“) Netzwerk der Kalifornier zertifiziert und entspricht damit fast 1:1 einem Apple AirTag.
Die Funktion dieser Art von Tracking basiert darauf, dass der Tracker (hier der Scout) nicht dauerhaft mit dem Smartphone verbunden sein muss – was einen hohen technischen Aufwand und vor allem einen enormen Stromverbrauch verursachen würde. Stattdessen registriert der Tracker konstant, wenn sich ein anderes Apple-Gerät mit iOS in der Nähe befindet bzw. vorbeikommt. Anhand dieser Information wird dann die zuletzt bekannte Position des Trackers übermittelt und kann in der „Find my“/„Wo ist?“-App von Apple eingesehen werden. Dem entsprechend leitet die App von Knogs Scout dann auch direkt weiter zur Apple-App, wenn man die Position des Bikes sehen möchte.
Wie gut bzw. wie regelmäßig dann der Standort des Bikes aktualisiert wird, hängt somit unmittelbar damit zusammen, wie oft ein iPhone-Nutzer in der Nähe ist. Dank der enormen Verbreitung der Apple Devices kommt dies allerdings – zumindest in der Stadt – überraschend häufig vor und funktioniert damit ziemlich gut!
Neben den Vorteilen gibt es aber auch einen Nachteil, der durch die Nutzung von Apples System entsteht: so sind die AirTags mit einer „Anti-Stalking-Funktion” versehen, die das unerlaubte Tracking fremder Personen unterbinden soll. Wenn sich also ein AirTag über einen gewissen Zeitraum stets in der Nähe einer fremden Person befindet, macht er sich durch Piepsen auf sich selbst aufmerksam – damit die Person den Tracker bemerkt. Im Szenario eines Bike-Diebstahls würde dies dann aber bedeuten, dass der Dieb nach einer Weile von allein auf den Scout hingewiesen wird. Doch immerhin hat man zumindest dahin die Chance, durch den Scout das gestohlene Fahrrad zu orten.
Die Batterielaufzeit gibt Knog mit bis zu sechs Monaten an, was nur der Hälfte der Laufzeit eines AirTags entspricht. Letzterer hat aber keine Alarmanlagen-Funktion mit entsprechend lautem Lautsprecher und wird zudem nur über eine Einweg-Knopfzelle mit Strom versorgt. Der Scout hingegen ist mit einem integrierten Akku ausgestattet, der sich über eine USB-C-Buchse wieder aufladen lässt – was am einfachsten mit einer externen Power Bank erfolgt, so muss er nicht vom Fahrrad abmontiert werden.
Fazit: Lohnt sich der Knog Scout?
Mit der Kombination aus Alarmanlage und Tracking-Funktion bietet der Knog Scout viele Funktionen für vergleichsweise wenig Geld. Die Alarmanlage funktioniert zuverlässig und ist dabei laut genug, dass Passanten in der Nähe aufmerksam werden. Die Tracking-Technologie ist identisch mit Apples AirTag und bietet damit dieselben Vor- wie auch Nachteile. Ein dauerhaftes Ortungssignal kann man hier also nicht erwarten, trotzdem arbeitet das System besonders in Umgebungen mit vielen Mitmenschen erstaunlich gut. Für den Preis von rund 50 Euro ist der Scout daher durchaus eine Empfehlung Wert. Und wer ohnehin in Betracht zieht, das Bike mit einem Apple AirTag zu sichern (wir haben hier ja schon ausführlich das Thema behandelt), sollte bei dem geringen Aufpreis besser gleich zum Knog Scout greifen!
1 Kommentar zu „Im Test: Knog Scout, die günstige Fahrrad-Alarmanlage mit Tracking-Funktion“
Ich suche qualitative Alarmanlagen für mein Fahrrad. Am besten sollten sie auch eine Trackingfunktion haben. Danke für eure Einschätzung, dass diese Alarmanlage zuverlässig funktioniert.