2018 startete Cowboy mit dem gleichnamigen E-Bike (welches wir hier getestet hatten), der große Durchbruch gelang dann 2019 mit dem leicht veränderten, zweiten Cowboy-Modell. Für unter 2.000 Euro schnürte man ein extrem attraktives Gesamtpaket aus gutem Design, vielen Funktionen und innovativen Smartphone-Features. Nun wurde gerade mit dem Cowboy 3 die neueste Generation präsentiert: Wie schon beim Vorgänger sind die Neuerungen ehr im Detail zu finden, machen aber in der Praxis einen wichtigen Unterschied!
So setzte man bei der Überarbeitung vorrangig an bisherigen Kritikpunkten an: Zahlreiche Cowboy-Fahrer beklagten sich beim letzten Modell über die Bereifung, welche zu schnell zu einem Platten führte. Das soll ab sofort der Vergangenheit angehören, weswegen jetzt pannensichere Reifen vom Typ Continental Contact Plus verbaut werden. Diese dürften nun zwar tatsächlich für weniger Pannen sorgen, tragen dafür aber auch zu einem etwas höheren Gewicht von nun 16,9 kg bei. Damit ist der neue Cowboy minimal schwerer geworden (vorher wurden 16,1 kg genannt) – gehört aber immer noch zu den leichteren E-Bikes.
Zweiter Kritikpunkt war der Zahnriemen: Bisher wurde ein „No Name”-Modell verwendet, welches auch in unserem Test schon negativ aufgefallen war: So führte starkes Treten beim Anfahren am Berg zu einem lauten Knacken – vermutlich weil der Riemen durchgerutscht ist. Doch auch hier wird beim Cowboy 3 nun auf bewährte Markenware von Gates mit dem Carbon Drive gesetzt. Nach wie vor gilt der Gates-Riemen als Standard unter den Fahrrad-Zahnriemen und bisher konnte keine andere Marke daran rütteln (selbst Continental ist beim Versuch daran gescheitert).
Weiterhin gibt es das Cowboy-Bike leider nur in einer Rahmengröße, welche Fahrern von 170 bis 195 cm passen soll. Aber man kann nun – und das ist neu – zwischen drei Farbtönen bzw. Grautönen wählen: neben dem bekannten Absoluten Schwarz, gibt es das Rad nun auch ein Anthrazitgrau sowie in Mineralgrau. Mit dem neuen Modell wurden übrigens auch die optionalen Schutzbleche überarbeitet. Diese sind in schwarz gehalten, gleichen in ihrer Form gewöhnlichen Schutzblechen und durften somit ihren Dienst unauffällig und gut erfüllen.
Großes Thema bei Cowboy war schon von Beginn an das Thema Smartphone-Konnektivität. Auch hier gibt es einige Verbesserungen der App, von denen auch Nutzer älterer Cowboy-Modelle profitieren dürften. So gibt es eine Auto Unlock-Funktion, welche das Bike automatisch entriegelt, wenn man sich mit dem Smartphone nähert. Wie schon bisher kann man sich die Position des Rads dank des integrierten GPS-Sensors anzeigen lassen und mit Cowboys optionaler Easy Rider-Versicherung erhält man sogar eine Benachrichtigung, wenn das ohne eigenes Zutun Rad bewegt wird. Für einen monatlichen Beitrag ist hier auch eine Diebstahlversicherung inkludiert. Neu ist zudem eine Anzeige der Luftqualität – sie soll helfen, Flächen mit schlechter Luft zu meiden. Wichtiger ist aber sicherlich die Crash-Erkennung, welche das Cowboy-Team im Falle eines Crashs alarmiert.
Abgesehen von den Neuerungen ist auch der neueste Cowboy ein eher sportlich ausgelegtes Singlespeed-Rad mit einem Nabenmotor (30Nm Drehmoment) im Hinterrad. Die Steuerung des Antriebs erfolgt über einen Drehmomentsensor, wodurch ein sehr natürliches Motorsteuerung möglich ist. Der Akku sitzt im Sattelrohr, bietet eine Kapazität von 360 Wh und ist – eine Besonderheit in dieser Kategorie von E-Bikes – herausnehmbar. Eine integrierte Lichtanlage sorgt dafür, dass man gut im Straßenverkehr gesehen wird. Allerdings ist diese auch beim neuen Modell leider nicht StVZO-zugelassen. Die hydraulischen Scheibenbremsen kommen von Tektro, der Lenker ist nach wie vor mit nur 540 mm Breite ungewöhnlich schmal.
Die bisher als „Offroad-Modus“ bezeichnete Option, das Rad mit einer elektrischen Unterstützung bis zu 30 km/h auf privatem Grund zu nutzen scheint nun entfallen zu sein. Sicherlich ein Zugeständnis an die offiziellen Pedelec-Richtlinien, die nur eine Unterstützung bis 25 km/h erlauben. Ähnliches hatte man zuvor schon bei Coboc und Ampler gesehen: Anfangs gab es auch dort eine solche Funktion, mit wachsender Popularität wurde dies zurückgezogen.
Bleibt noch die Nennung des Preises: 2.290 Euro kostet der Cowboy 3, womit das Rad um 300 Euro teurer wurde. Zunächst einmal überraschend, da erst kürzlich VanMoof – sicherlich auch in Reaktion auf das günstige Cowboy-Bike – ihr neues Modell S3 für knapp 2.000 Euro präsentiert hat. Anderseits ist der Preisanstieg durch die besseren Komponenten sicherlich zu rechtfertigen. Und letztendlich ist der neue Cowboy auch zu diesem Preis nach wie vor ein gutes Angebot in Bezug auf die vielen enthaltenen Funktionen. Wie bisher lässt sich das Rad nur online Bestellen, weitere Infos gibt es auch dazu auf der Website von Cowboy.