Überzeugend unkonventionell: Das Cannondale Treadwell Neo EQ E-Bike im Test

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Ein Urban Bike, das vieles anders macht – und gerade deshalb eine vornehmlich junge Käufergruppe ansprechen dürfte: Das Cannondale Treadwell Neo hebt sich mit dem unkonventionellen Rahmendesign, einem von BMX-Rädern inspirierten Lenker und vielen kleinen, speziellen Details von der Masse ab. Angenehm unauffällig sind hingegen die Komponenten des E-Antriebs: Dass es sich beim Treadwell Neo um den elektrischen Ableger des regulären Treadwell-Modells handelt, erkennt man nur auf den zweiten Blick. Letztlich sorgt auch Preis für Aufmerksamkeit: 2.299 Euro kostet das Cannondale Treadwell Neo EQ, was für ein doch recht uniques E-Bike mit dieser Ausstattung durchaus günstig ist. Interessante Zutaten also für einen hoffentlich ebenso interessanten Test.

Cannondale Treadwell Neo EQ Test Review Carrier
Hübsch und praktisch zugleich: der Frontgepäckträger

Design

Da steht es nun, das brandneue Cannondale Treadwell Neo EQ. EQ steht übrigens für Equipped und bezeichnet Cannondales Fahrräder, welche mit alltagstauglicher Ausstattung wie Schutzblechen, Fahrradständer, Licht und Gepäckträger ausgestattet sind. Demzufolge finden sich diese Komponenten auch am Treadwell EQ, allerdings nicht ohne eine Besonderheit: Statt eines konventionellen Heck-Gepäckträgers können Treadwell-FahrerInnen ihre Transportgüter in einem schicken Frontgepäckträger mit Holzboden ablegen. Stilvoll und praktisch gleichermaßen!

Abgesehen von der Holzeinlage des Gepäckträgers ist an diesem Rad alles schwarz gehalten – was das dem Treadwell einen coolen, monochromen Look aus einem Guss verleiht. Alle Anbauteile kommen mit matter Oberfläche, der Rahmen ist hingegen hochglänzend und verfügt über einige reflektierende Elemente für besser Sichtbarkeit bei Nacht. Schon angesprochen wurden das Rahmendesign mit recht stark abfallendem Oberrohr und der BMX-artige Lenker. Beide Komponenten lassen das Rad recht kompakt wirken und sorgen für eine optische Eigenständigkeit. Dies trifft auch auf den Sattel zu, welcher exklusiv für das Treadwell gestaltet wurde. Der abgesteppte Stoffbezug weckt dabei Erinnerungen an Vintage-Motorräder.

Ausstattung

Bei der Ausstattung kommen wir gleich auf die optisch unauffälligste Komponente zu sprechen: der elektrische Antrieb! Ganz richtig, das schlanke Antriebssystem von Mahle Ebikemotion könnte fast übersehen werden. So ist der kompakte Akku mit 247 Wh Kapazität fest verbaut im Unterrohr, der Motor sitzt im Hinterrad und leistet Pedelec-typische 250 Watt mit einem Drehmoment von 40 Nm. Die Steuerung des Systems erfolgt über das minimalistische iWoc One Bedienteil auf dem Oberrohr. Vervollständigt wird der Antrieb von einer Shimano Acera-Kettenschaltung mit 9 Gängen, was für den urbanen Einsatz absolut ausreichend ist. Für die Verzögerung sorgen hydraulische Scheibenbremsen von Tektro vom Typ HD-R280, die Bremsscheiben haben dabei eine Dimension von 160 mm vorne und 140 mm hinten. Bei der Bereifung kommt wieder das gewisse Etwas an Exklusivität durch: Die verbauten Reifen vom Typ Maxxis DTR-1 im Format 650b x 47c wurden eigens für das Treadwell entwickelt!

Die schon erwähne EQ-Ausstattung komplettiert das Rad: Die Beleuchtung setzt sich aus einem am Lenker montierten Herrmans H-Black MR8 Scheinwerfer und dem unter dem Sattel befestigten Herrmans H-trace Rücklicht zusammen. Der Frontgepäckträger kann mit bis zu 10 kg belastet werden und selbst an einen Seitenständer und eine (ebenso schwarze) Klingel wurde gedacht! Schlanke Schutzbleche halten die FahrerInnen auch bei schlechtem Wetter so gut es geht sauber, für zusätzlichen Fahrkomfort ist zudem eine gefederte Sattelstütze an Bord.

Als spannende Innovation hat Cannondale dem Treadwell einen Fitness-Sensor spendiert, welcher von Garmin stammt und am Vorderrad positioniert ist. Dieser zeichnet alle Bewegungen des Fahrrads auf und sendet die Daten an Cannondales App. So lassen sich Geschwindigkeit, gefahrene Strecke oder der Kalorienverbrauch auf dem Smartphone abbilden. Übrigens muss dazu das Smartphone nichtmal dauernd verbunden sein. Der Sensor verfügt über einen Speicher und merkt sich die Daten bis zu 30 Tage lang, ehe eine Syncronisation mit dem Smartphone notwendig wird.

Passend zur Smartphone-Thematik ist das Treadwell auch mit einer entsprechenden Halterung am Vorbau ausgestattet. Mit einem passenden Case von SP Connect lässt sich so das Smartphone einfach und sicher am Fahrrad befestigen. Wieder eines dieser schönen Details am Rad!

Wer nun hinter solch einer Ausstattungsliste ein echtes Schwergewicht vermutet, wird überrascht sein: Das Treadwell Neo EQ bringt gerademal 17,6 kg auf die Waage – für ein E-Bike in diesem Preissegment mit und mit dieser kompletten Ausstattung ein guter Wert.

Bedienung

Wie eingangs erwähnt, verfügt das Treadwell Neo über das Steuerelement namens iWoc One am Oberrohr und besitzt kein Display. Mit dem iWoc One lässt sich das Rad zunächst einschalten und dann zwischen den drei Unterstützungsstufen des Antriebs durchschalten. Die dargestellte LED-Farbe wechselt so von grün (schwach), orange (mittel) bis hin zu rot (stark). Ist die Unterstützungsstufe eingestellt, wechselt die Farbe des LED-Rings zur Anzeige des Akkustands. Hier gibt es vier Abstufungen von weiß (100–75% Akkuladung), grün (75–50%), orange (50–25%) bis hin zu rot (25–0%). Neigt sich der Akku seinem endgültigen Ende zu, beginnt die rote Anzeige zudem zu blinken. Alles in allem ein einfaches System, das man nach kurzer Eingewöhnung intuitiv bedienen kann. Etwas schade ist nur, dass auf den zusätzlichen Lenkertaster iWoc Trio – wie er etwa an den aktuellen Modellen aus Orbeas Gain-Serie verbaut ist – verzichtet wurde. Dieser ist allein durch seine Position einfacher und schneller zu erreichen und bietet dadurch noch mehr Komfort.

Der im Unterrohr verbaute Akku gehört ebenso zu Mahles Ebikemotion-System und leistet rund 248 Wh Kapazität. Er kann zwar zum aufladen nicht entnommen werden, lässt sich aber im Servicefall über eine Öffnung am Tretlager ausbauen. Die Ladebuchse des Akkus ist zwischen Unterrohr und Sitzrohr positioniert und wird von einer neuen Plastikabdeckung verschlossen, welche (im Vergleich zur Vorgängerversion) ganz einfach zu benutzen ist. Der Ladevorgang mit dem überraschend kompakten Ladegerät dauert bei leerem Akku rund 4 Stunden; währenddessen gibt das iWoc farblich Auskunft, wie vollgeladen der Akku ist. In diesem Zusammenhang sei auch der neue Zusatzakku von Orbea erwähnt, der in Form einer Trinkflasche weitere 208 Wh Kapazität bietet und auch am Cannondale Treadwell funktioniert.

Eine prozentgenaue Auskunft zum Ladezustand gibt die kostenlose Ebikemotion App: diese läuft unter iOS und Android auf Smartphones und verbindet sich via Bluetooth mit dem Fahrrad. Auch werden Daten wie Geschwindigkeit, gefahrene Strecke oder auch eine Navigation über diese App dargestellt. Auf den Fitness-Sensor von Garmin kann die Ebikemotion App hingegen nicht zugreifen – und auch andersrum ist es nicht möglich, mit der Cannondale App auf die Daten des Ebikemotion-Antriebs zurückzugreifen. Hier muss man sich als entscheiden, welche App den Vorrang bekommen soll. Die beste Idee ist aber womöglich, ganz dem ganzen App-Kuddelmuddel zu entgehen und einfach die Fahrt ganz ohne aktivem Smartphone zu genießen!

Fahreindruck

Bequem und lässig fühlt es sich an, wenn man sich das erste mal auf den bequemen Sattel des Treadwell Neo EQ schwingt. Die Sitzposition ist aufrecht, was auch durch den ungewöhnlich hoch bauenden Lenker erreicht wird. Dieser ist stolze 74 cm breit, gibt Stabilität und vermittelt so auch einen sicheren Fahreindruck – man hat stets alles unter Kontrolle.

Dass sich das Treadwell aber auch sportlich und flink bewegen lässt, liegt nicht nur am elektrischen Antrieb. Nein, auch das vergleichsweise geringe Gewicht und die leicht laufenden Reifen lässt sich das Rad agil bewegen und es macht großen Spaß, das Treadwell durch die städtischen Häuserschluchten zu treiben.

Die Unterstützung des Motors setzt harmonisch beim ersten Treten ein und spätestens in der höchster Unterstützungsstufe merkt man auch eine starke Beschleunigung. Nach Erreichen der Grenze von 25 km/h koppelt der Motor sanft aus, ebenso verhält es sich beim Unterschreiten dieser Schwelle wenn der Motor wieder einsetzt. In Summe lässt sich der Antrieb als sehr ausgewogen beschreiben und das Bewegen des Rads fühlt sich weiterhin nach Fahrradfahren an! Unterstützt wird dies zudem von der ruhigen Arbeitsweise des Antriebs: Man vernimmt in ruhiger Umgebung nur ein sehr leises Surren; doch schon im Stadtverkehr oder ab mittleren Geschwindigkeiten wird dies von Umgebungsgeräuschen überlagert. Auf starkem Kopfsteinpflaster höchstens ein leichtes Klappern von den Schutzblechen zu vernehmen, auf weitgehend glattem Untergrund trat dies hingegen nicht auf.

Bei der Nutzung im Alltag erweist sich insbesondere der Frontgepäckträger als äußerst praktisches Feature, welches man kaum missen möchte. Kleine Einkäufe lassen sich so mühelos transportieren, zudem hat man dabei stets alles im Blickfeld. Nicht ganz optimal erweist sich in diesem Zusammenhang die Position des Scheinwerfers: dieser wird relativ schnell durch das Transportgut im Gepäckträger verdeckt und kann dann seinen Dienst nur eingeschränkt verrichten.

Fazit

Das Treadwell Neo EQ ist eine willkommene Abwechslung im derzeit boomenden Markt der E-Bikes mit fast unsichtbarem Antrieb: Mit vielen unkonventionellen Ideen zeigt sich das Rad einzigartig wie vielfältig zugleich und ist dank seiner kompletten Ausstattung für den ganz normalen Alltag gewappnet. Der Mahle Ebikemotion Antrieb trägt zum leichten Gewicht bei und bietet trotzdem genügend Leistung für den Einsatz im urbanen Umfeld. Gegenwind, Steigungen oder der voll beladene Gepäckträger bremsen einen so kaum noch ein. Neben dem hier getesteten Modell gibt es das neue Treadwell Neo EQ auch als Remixte-Variante mit einem Rahmen für tiefen Einstieg. Beide Modelle sind in schwarz erhältlich und kosten jeweils 2.299 Euro. Noch etwas günstiger ist das Treadwell Neo ohne den Zusatz EQ für 1.999 Euro – dann aber auch ohne Komfortausstattung wie Gepäckträger, Beleuchtung oder Schutzbleche. Alle weiteren Infos zu den neuen Bikes gibt es auf der Website von Cannondale.

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