E-Bike aus den Niederlanden

Durch und durch besonders: das Singlespeed E-Bike Mokumono Delta S im Test

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Auch wenn das Angebot attraktiver E-Bikes stetig zunimmt, so halten sich die Unterschiede der Bikes doch oftmals in Grenzen. Ähnliche Komponenten gepaart mit weitgehend bekannten Rahmenformen führen oftmals zu einer gewissen Beliebigkeit. Umso erfrischender also, wenn jemand ganz neue Pfade geht. Mokumono aus den Niederlanden ist eines dieser Unternehmen und mit dem Delta S testen wir ein besonderes Bike, welches nicht nur beim Design, sondern auch beim Antrieb und der Produktion vieles anders macht.

Mokumono Delta S Urban E Bike Commuter Design 1
Auf den ersten Blick außergewöhnlich: Mokumonos Delta S

Design

Auffälligstes Merkmal am Delta S ist zweifelsohne der Rahmen des Bikes – und hinter dessen Form und Herstellungsprozess steckt weit mehr als man auf den ersten Blick vermuten würde.

Der ursprüngliche Gedanke von Mokumono war nämlich der, die Fahrradproduktion wieder zurück in die Niederlande zu holen. Schließlich hat man dort eine lange Tradition als Fahrradnation und entsprechend groß war früher auch die Produktion von Zweirädern vor Ort. Mit der Zeit und wachsendem Kostendruck wandelte sich dies und inzwischen werden nahezu alle Fahrradrahmen in Fernost – insbesondere in Taiwan – produziert. Auf der Suche nach einer Lösung, Fahrradrahmen zu möglichst konkurrenzfähigen Kosten wieder im eigenen Land zu produzieren, wurde man in der Automobilproduktion fündig. Und ähnlich wie bei Karosserieteilen, wird der Rahmen des Mokumono Delta S aus zwei Aluminiumplatten gepresst und dann verschweisst. Diese automatisierte Produktion spart somit nicht nur Kosten, sondern ergibt auch einen optisch einzigartigen Fahrradrahmen!

Mokumono Delta S Urban E Bike Top
Sichtbare Konstruktion: Verbindungsnaht der beiden Aluplatten

Das Konstruktionsprinzip aus zwei Aluminiumteilen sieht man dem Rahmen direkt an und die innen verlaufende Kabelführung lässt das Rad noch cleaner erscheinen. Interessant ist vor allem die Integration des Hinterrads, welche ohne das übliche Rahmendreieck auskommt. Damit durfte dieses Bike auch eines der wenigen sein, das ohne Rahmenöffnung für den Zahnriemenantrieb auskommt.

Auch wenn der Rahmen ohnehin schon der Star in diesem Ensemble ist, ordnen sich alle weiteren Komponenten visuell in mattem schwarz brav unter: So ist der elektrische Antrieb unauffällig integriert, gleiches gilt für die Lichtanlage und die Taschenhalter am hinteren Schutzblech. Am ehesten fallen da noch das Fahrradschloss und der Fahrradständer auf – und zeigen auch gleich, dass in den Niederlanden ein solches Bike nicht nur gut aussehen, sondern auch praktisch sein muss!

Ausstattung

Bleiben wir gleich bei der Ausstattung: Grundsätzlich ist das Delta S als Singlespeed E-Bike ohne Gangschaltung konzipiert. Der elektrische Antrieb stammt von Hyena aus Taiwan und ist hierzulande eher unbekannt – auch hier geht Mokumono also eigene Wege! Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall die Steuerung des Motors über einen Drehmomentsensor, womit ein besonders natürliches Fahrgefühl erzielt wird. Der Akku bietet 250 Wh Kapazität und ist oberhalb des Tretlagers fest im Rahmen verbaut. Der schon erwähnte Carbon Drive-Zahnriemen von Gates vervollständigt dann den Antrieb.

Die hydraulischen Scheibenbremsen stammen von Magura, als Bereifung kommt der WTB Horizon mit einer Breite von 47 mm zum Einsatz. Hochwertig und schön anzusehen sind auch Pedale, Lenkergriffe und der Sattel. Erstere stammen von Acros, die beiden Letztgenannten aus der wetterfesten Cambium-Serie von Brooks.

Für die angesprochene Alltagstauglichkeit sorgen die sehr stabilen Schutzbleche von Pletscher, welche hinten auf beiden Seiten mit einer Halterung für Gepäcktaschen ausgestattet sind. Am hinteren Schutzblech ist auch ein helles Supernova-Rücklicht montiert, das vorne am Lenker mit dem v521s-Scheinwerfer aus dem gleichen Hause vervollständigt wird. Das abgebildete Schloss gehört zwar nicht zur Serienausstattung, findet aber einen festen Platz am Rahmen. Immer dabei ist hingegen der Seitenständer und die kompakte Knog Oi-Klingel am Lenker.

Bedienung

Da Mokumono beim elektrischen Antrieb auf ein bislang eher unbekanntes System setzt, ist die Frage der Funktion und Bedienung hier natürlich besonders interessant. Grundsätzlich verzichtet man komplett auf ein herkömmliches Display, der Antrieb soll also möglichst unsichtbar sein. So gibt es kein klassisches Display am Lenker, sondern einzig einen kompakten Taster auf der rechten Seite des Rahmens. Mit diesem lässt sich der Antrieb ein- und ausschalten und die verbleibende Akkukapazität wird in drei Stufen mittels LED-Balken angezeigt. Zudem lassen sich damit auch drei Fahrstufen ansteuern. Dank des verbauten Drehmomentsensors bestimmt zwar immer der Druck aufs Pedal, wie stark die Unterstützung des Motors ausfällt. Mit den einzelnen Fahrstufen lässt sich aber festlegen, wie hoch dann jeweils die elektrische Power sein soll.

Der Vorteil einer solchen Steuerung ist, dass man eigentlich wenig zwischen den Fahrstufen umschalten muss. Was beim Delta S auch gut so ist, denn der seitlich positionierte Taster ist aus Fahrer-Perspektive natürlich eher schwer zu sehen. Und selbst wenn man den Taster genau im Auge hat, kann man oft nur wenig erkennen: die Helligkeit der LEDs ist so gering, dass man sie am hellen Tag eigentlich gar nicht sehen kann. Abhilfe könnte hier in Kürze Mokumonos Smartphone-App schaffen, zum Test war diese App aber noch nicht verfügbar. Mit ihr soll sich dann auch die Lichtanlage des Bikes separat steuern lassen, aktuell schaltet sich diese stets mit dem elektrischen Antrieb automatisch ein.

Der Akku wird über eine Öffnung oberhalb des Tretlagers auf der linken Seite geladen, welche mit einem magnetischen Deckel verschlossen wird. Ein kleines, aber cleveres Detail! Der Ladestecker selbst ist ebenso magnetisch und lässt sich dadurch besonders einfach mit dem Fahrrad koppeln.

Fahreindruck

Schon beim Anfahren gibt das Delta S – auch in der niedrigsten Fahrstufe – ordentlich Schub, wobei der Motor etwas brummend zu hören ist. Ein Merkmal, das man aber nur bei geringer Geschwindigkeit bemerkt und welches mit zunehmendem Fahrtwind verschwindet. In Summe reiht sich dieser Motor unauffällig im Feld der ohnehin recht leisen Nabenmotoren ein und gibt auch unter Belastung am Berg keine störenden Geräusche von sich. Die Steuerung des elektrischen Antriebs ist so, wie man es von einem System mit Drehmomentsensor erwartet: natürlich und dem Kraftaufwand des Fahrers folgend – auch hier gibt dieses System eine gute Figur ab! Die Übersetzung des Antriebs ist beim Singlespeed ja immer in gewisser Kompromiss, gelingt beim Delta S aber gut: das Anfahren ist dank der elektrischen Unterstützung weitgehend mühelos und auch oberhalb der 25 km/h lässt sich noch mit angenehmer Trittfrequenz fahren.

Auch wenn das Bike auf den Fotos recht sportlich aussieht, ist die Sitzposition auf dem Delta S durchaus bequem. So sorgt die Rahmengeometrie dafür, dass man trotz des langen Vorbaus nicht zu gestreckt auf dem Bike sitzt, und auch der ganz leicht nach hinten gebogenen Lenker sowie der Brooks Cambium All Weather-Sattel tragen zum Komfort bei. Gleiches gilt für die breiten Reifen, welche sich mit relativ geringem Luftdruck fahren lassen und dadurch kleine Unebenheiten gut dämpfen können. Und trotz ihres geringen Profils bieten sie einen überraschend guten Grip. Für Überraschung sorgte auch die Bremsanlage von Magura, welche wirklich gut zupackt und dabei aber stets feinfühlig zu dosieren ist.

Trotz seiner Vollausstattung mit entsprechend vielen Anbauteilen klapperte beim Delta S während der Fahrt nichts, was auch für die hohe Fertigungs- und Montagequalität von Mokumono spricht. Mit einem gewogenen Gewicht von 17 kg (ohne Schloss, aber mit dessen Halterung) wiegt das Delta S zwar mehr, als Mokumono selbst auf der Website schreibt (dort bezieht man sich auf das „nakte“ Bike ohne Anbauteile). Angesichts der Ausstattung und stabilen Komponenten jedoch immer noch ein anständiger Wert, zumal sich das Bike dank elektrischer Unterstützung trotzdem ganz fix anfühlt. So gleitet man in Kombination mit dem leisen Zahnriemen-Antrieb fast lautlos dahin, ist dabei aber stets erfreulich schnell unterwegs!

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Auch in Frozen Silver ein Hingucker

Fazit

Dass sich ein Blick über den Tellerrand durchaus lohnen kann, beweist Mokumono mit dem Delta S in beeindruckender Weise: obwohl die Niederländer vieles ganz anders machen, ist das Endprodukt in fast allen Belangen überzeugend!

Fahreigenschaften, Ausstattung und Verarbeitung sind tadellos und auf hohem Niveau. Und auch der bislang eher unbekannte E-Antrieb gibt ein positives Bild ab – einzig dessen Bedienelement mit den bei Sonnenschein kaum erkennbaren LEDs bietet Raum für Kritik. Wer sein Smartphone aber ohnehin am Lenker befestigen möchte, könnte diesen Makel mit der kommenden App von Mokumono kompensieren.

Der Preis für das Delta S liegt bei 2.990 Euro in der gezeigten Farbe Frozen Silver. Gegen einen Aufpreis von 250 Euro lässt sich das Bike sogar in der persönlichen Wunschfarbe bestellen, womit es noch auffälliger aussehen könnte.

Für ausreichend Gesprächsstoff sorgt aber auch schon die Standardfarbe – so erkundigten sich doch überraschend viele Passanten interessiert nach dem Fahrrad. Auch dies ist wohl ein Zeichen, dass es sich beim Delta S um kein ganz gewöhnliches Bike handelt!

Weitere Infos zum Delta S und dem neuen, ganz ähnlich gebauten, Delta C gibt es auf der Website von Mokumono.

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