Läden geschlossen, Hilfe von Cowboy

Zahlungsaufschub beantragt: Ist das der Anfang von VanMoofs Untergang?

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Ende letzter Woche machte die News die Runde, dass VanMoof den Verkauf der smarten E-Bikes pausiert hat. Die Begründung dafür: zu viele Bestellungen seien noch nicht abgearbeitet und man wolle sich mehr Luft verschaffen, diese zu bearbeiten. Schon in unserem ersten Artikel hegten wir Zweifel an dieser Aussage, da eben nicht nur die Bikes aus dem Verkauf genommen wurden – vielmehr ist bei VanMoof aktuell gar nichts mehr erhältlich, so auch keine Zubehörartikel für die Fahrräder. Berichten verschiedener Nutzer zufolge, sei aber auch die Ersatzteilversorgung derzeit weitgehend zum Erliegen gekommen.

Zahlungsaufschub als Vorstufe zur Insolvenz?

Heute nun erfahren wir, dass VanMoof gestern beim Bezirksgericht Amsterdam Zahlungsaufschub beantragt habe, der in der Regel für einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten gewährt wird. Und nach niederländischem Recht können Gläubiger ihre Forderungen während des Zahlungsaufschubs nicht einfordern. Dies soll dem Unternehmen helfen, den Konkurs zu vermeiden – allerdings zeigt die Vergangenheit, dass ein solcher Schritt dann doch recht häufig in einem Konkursverfahren endet.

In einer Nachricht der Brüder und VanMoof Mitbegründer Ties und Taco Carlier an die Investoren heißt es:

„In den letzten Monaten haben wir intensiv an der Umsetzung eines Kosteneinsparungsplans und an der Sicherung wichtiger zusätzlicher Finanzmittel gearbeitet, um VanMoofs Weg zur Rentabilität zu unterstützen. Trotz der besten Bemühungen unseres Teams waren wir bisher nicht erfolgreich.

Am Mittwoch, den 12. Juli, hat das Bezirksgericht Amsterdam der VanMoof Global Holding B.V. (vorläufigen) Zahlungsaufschub gewährt und zwei Verwalter bestellt. VanMoof B.V. und VanMoof Global Support B.V. haben ebenfalls einen Antrag auf Zahlungsaufschub gestellt. Das Gericht hat außerdem eine Bedenkzeit von zwei Monaten angeordnet. Gemeinsam mit der Geschäftsführung von VanMoof prüfen die Verwalter derzeit die Situation, um eine Lösung zu finden, damit VanMoof seine Aktivitäten fortsetzen kann.

Aufgrund der jüngsten Entwicklungen haben wir uns entschlossen, die Markengeschäfte zur Sicherheit unserer Kollegen in den Geschäften vorübergehend zu schließen. Wir arbeiten hart daran, unsere Dienstleistungen fortzusetzen und werden alle Kunden so schnell wie möglich separat bezüglich ausstehender Lieferungen oder Reparaturen kontaktieren.

Wir werden Sie auf dem Laufenden halten, sobald wir mehr Neuigkeiten zu berichten haben.“

Quelle: Screenshot via Reddit

Geschlossene VanMoof Stores

Nicht nur online, auch in den physischen Stores von Vanmoof geht nichts mehr: das Unternehmen hat vorübergehend alle eigenen Läden geschlossen, was in Amsterdam zu Protesten von Kunden geführt hatte. Deren Bikes stehen teils seit Wochen in VanMoofs Läden zur Wartung oder Reparatur und sind den Besitzerinnen und Besitzern aktuell nicht zugänglich.

Unterstützung für VanMoof-Nutzer ausgerechnet von Cowboy

Eine drohende Insolvenz könnte aber auch selbst völlig intakte Bikes lahmlegen. Denn die Bluetooth-Verbindung zwischen dem Smartphone und dem VanMoof-Bike wird aus Sicherheitsgründen verschlüsselt. Und immer, wenn man sich per App in sein VanMoof-Konto einloggt, wird dieser Verschlüsselungsschlüssel von VanMoofs Server heruntergeladen. Was aber, wenn VanMoof seine Server abstellen muss? Dann wären die Verschlüsselungsschlüssel für immer verloren und es gäbe keine Möglichkeit, mit dem Fahrrad zu kommunizieren. Ein ernstzunehmender Punkt, da VanMoofs Bikes bekanntlich voll auf die Integration des Smartphones setzen!

Bikey App VanMoof Key Cowboy
Bikey-App vom Konkurrenten Cowboy soll VanMoof-Nutzern helfen

Ausgerechnet Smart-Bike Konkurrent Cowboy will hier für Unterstützung sorgen und den Nutzern helfen: Die Bikey App soll es ermöglichen, den digitalen Verschlüsselungsschlüssel lokal auf dem Smartphone – und somit unabhängig von VanMoofs Servern – zu sichern. Aktuell ist die App nur mit S3- und X3-Bikes kompatibel, eine Lösung für die neuere Generation der S5- und A5-Modelle soll folgen.

Wie gehts weiter?

Aktuell sind verschiedenste Szenarien über den weiteren Verlauf im Fall VanMoof denkbar: einerseits könnte VanMoof natürlich (wieder einmal) versuchen, aus eigener Kraft das Ruder herumzureißen. Ebenso wäre aber auch denkbar, dass ein großer Investor oder gar ein Mitbewerber VanMoof übernimmt. Denn trotz vieler schlechter Nachrichten hat die Marke durchaus einen gewaltigen Bekanntheitsgrad, spricht mit ihrem Image weit mehr als nur reine Fahrradnutzer an und und steht ebenso sinnbildlich für Innovation und dem Mut, neue Wege zu gehen.

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