Über das Lemmo One haben wir hier bereits mehrfach berichtet – unter anderem in unserem ausführlichen Testbericht des smarten E-Bikes. Dort stand uns das Bike mit der Kettenschaltung zur Verfügung, inzwischen gibt es aber auch eine weitere Variante: das Lemmo ONE Riemen ist mit einem Zahnriemen ausgestattet und als Singlespeed-Bike konzipiert. Sprich: auf einen Gangschaltung wird hier verzichtet!
Die Vorteile des Zahnriemens liegen dabei auf der Hand: durch den Verzicht auf Kettenöl oder Fett ist dieser Antriebsstrang sehr sauber, zudem auch im Vergleich zur Fahrradkette länger haltbar und wartungsarm. Und dank seiner leisen Arbeitsweise ist der Zahnriemen die ideale Ergänzung für Bikes mit einem ebenso geräuscharmen Nabenmotor, wie dies beim Lemmo One der Fall ist.
Das Lemmo One Riemen als Singlespeed im Fahreindruck
Wir hatten bereits kurz die Möglichkeit, das Lemmo One in der neuen Riemen-Variante zu fahren (hier übrigens mit dem Komfortrahmen-Modell ST, mit abfallendem Oberrohr und etwas kompakteren Abmessungen) und können somit einen Vergleich zum regulären Lemmo One mit Kettenschaltung ziehen.
Die wesentlichen Charaktereigenschaften eines Singlespeed-Bikes gelten dabei freilich auch für das Lemmo One Riemen: das Anfahren des Bikes erfordert im Vergleich einen etwas höheren Kraftaufwand, was aber vom Motor des Bikes erfolgreich ausgeglichen wird. Insofern ist das Losfahren in der Ebene absolut kein Problem, am Berg würde man hingegen vom besseren Übersetzungsverhältnis der Kettenschaltung profitieren. Gleiches gilt dann auch bei hohen Geschwindigkeiten, wo man dank der Kettenschaltung weniger schnell treten muss um zügig unterwegs zu sein. Allerdings ist auch die Übersetzung des Riemen-Modells so gewählt, dass man durchaus angenehm im Bereich bis zu 30 km/h unterwegs sein kann – was für die meisten Fahrten sicherlich ausreichen dürfte!
Der große Vorteil des Singlespeed-Konzepts ist hingegen die einfache und sorglose Bedienung des Bikes. Wo keine Schaltung ist, muss man sich auch nicht um den passenden Gang kümmern! Der Antrieb ist leiser und sogar weitgehend wartungsfrei, der Look des Bikes nochmals aufgeräumter und puristischer.
Beachten sollte man aber insbesondere beim Lemmo One die Frage, ob man das Bike auch regelmäßig ohne elektrische Unterstützung fahren möchte. Denn dafür bietet Lemmo dank abnehmbarem Akku und dem manuellen Modus des Nabenmotors ideale Voraussetzungen. Wenn dem so sein sollte, empfiehlt sich hier sicherlich die Variante mit Kettenschaltung. Denn damit lässt sich das Bike deutlich einfacher über Steigungen bringen, was ohne Gangschaltung und ohne Hilfe eines Motors sonst schnell zur Tortur wird.
Neue Updates für eine bessere Motor-Unterstützung
In unserem Test des Lemmo One hatten wir bereits darauf hingewiesen, dass die Steuerung des Motors zum damaligen Zeitpunkt durchaus noch Verbesserungspotenzial bietet – und tatsächlich wurde in der Zwischenzeit ein neues Update veröffentlicht, das auch auf dem Testbike des Lemmo Riemen aufgespielt war. Auf der kurzen Testrunde machte die Unterstützung des Motors einen harmonischeren Eindruck und arbeitete weniger grob und ruckartig. Nach wie vor wünschten wir uns zwar einen Drehmomentsensor in diesem Bike, aber die Verbesserungen mit der Software sind schonmal ein Fortschritt. Zumal der Motor nun auch etwas früher anspricht und das ganze Softwaresystem etwas reaktionsschneller geworden zu sein scheint. Der Wechsel der Unterstützungsstufen erfolgt nun beispielsweise direkter als zuvor.
Mit dem aktuellen Update wurde zudem der Ton der elektronischen Fahrradklingel geändert – wir stellten ja bereits fest, dass der alte Klingelton kaum als solcher von Passanten wahrgenommen wurde. Aber: der neue tönt nun zwar anders, aber funktioniert nicht unbedingt besser. Warten wir hier also das nächste Update ab 😉
Die genannten Neuerungen per Software stehen natürlich für alle Varianten des Lemmo One-Bikes zur Verfügung – ganz egal, ob ihr das Modell mit Kettenschaltung oder das mit Zahnriemen fahrt. Und auch an der Hardware gibt kleinere Aktualisierungen für alle Modelle: die Bereifung ist nun mit einem Reflexstreifen ausgestattet, womit die Montage von Speichenreflektoren (zum Glück) überfüssig wird!
Fazit: Was ist besser – das Lemmo mit oder ohne Riemen?
Neben den genannten Aspekten haben wir bislang ein Thema noch gar nicht beleuchtet, und das ist der Preis der beiden Varianten. Mit seinen 1.990 Euro ist das reguläre Lemmo One mit der durchaus hochwertigen Shimano Deore-Kettenschaltung ein wirklich günstiges Anbgebot. Für das Riemen-Modell wird hingegen ein Aufpreis von 200 Euro fällig, womit wir dann bei 2.190 Euro landen – was immer noch einen attraktiven Preis darstellt.
Letztlich ist es damit eine Frage der persönlichen Präferenzen, für welche Antriebsart man sich entscheidet. Die Einfachheit des Singlespeed-Modells hat durchaus ihren Reiz und ist für Fahrten in eher flachen Gegenden durchaus geeignet. Vielseitiger, Flexibler und auch etwas günstiger ist man allerdings mit dem Lemmo One Kette unterwegs!
Unabhängig davon ist es erfreulich zu sehen, dass Lemmo kontinuierlich an der Verbesserung des Bikes arbeitet – was auch das jüngste Update mit einer merklich verfeinerten Motorsteuerung zeigt. Weitere infos zu den Bikes gibt es auf der Website von Lemmo, unseren ausführlichen Test gibt es hier zu lesen.