Transportables Urban Bike

Praktisches Faltrad mit Style: das Fiiz von Kruschhausen Cycles im Test

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Mit typischen Falträdern ist es so eine Sache: zwar sind die kompakten Bikes zweifelsohne praktisch, wenn man beispielsweise Teile der Strecke per Bahn zurücklegen muss oder das Rad regelmäßig im Auto transportiert. Doch haben Falträder eben auch ihre ganz eigene Optik und Fahreigenschaft, welche mit sportlichen Urban Bikes meist wenig gemein haben. Genau hier setzt das Fiiz von Kruschhausen Cycles an und versucht, hohen Nutzwert mit einem attraktiven Design zu vereinen. Ob dies gelingt, zeigt sich hier im Test.

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Nicht nur auf Bahnreisen praktisch: das Fiiz lässt sich mittig teilen

Design

In Teilen lässt sich die eingangs gestellte Frage gleich auf den ersten Blick beantworten: eine attraktive Optik kann man dem Rad direkt bescheinigen, sieht es doch erstmal wie ein „normales” und sportliches Bike mit klassischem Diamantrahmen aus! Erst auf den zweiten Blick erkennt man dann einige Besonderheiten, die das Fiiz auszeichnen: so sind die Räder mit einer Größe von 26″ etwas kompakter als gewöhnlich und die mittlere Trennstrebe am Rahmen verrät, dass dieser sich teilen lässt. Vor allem das Modell in zweifarbiger Lackierung betont diese Funktion zusätzlich, was dem Fiiz einen ganz eigenen Look verleiht. Wer es diskreter mag, erhält das Rad auch einfarbig.

Diskret sind auch die zahlreichen Spezialteile, welche am Rad verbaut sind: Vorbau, Pedale und Verbindungsteile am Rahmen sind unauffällig integriert, was ebenso zum cleanen Look des Bikes beiträgt. Etwas störend wirken höchstens das lange Bremskabel und der etwas grobe Zweibeinständer – doch ist beides der Funktion geschuldet: das Bremskabel muss für den gefalteten Zustand so lang sein und der Ständer sorgt nicht nur beim Umbau des Rads für den nötigen Halt.

Ausstattung

Keine Frage, auch die Auswahl der Komponenten wurde durch das Konzept des teilbaren Rahmens beeinflusst. So bremst man das Fiiz am Vorderrad ganz gewöhnlich per Scheibenbremse, einen zweiten Bremsgriff sucht man am Lenker allerdings vergeblich. Stattdessen kommt hinten eine klassische Rücktrittbremse zum Einsatz – schließlich ist für diese keine Bremsleitung notwendig und stört somit beim Teilen des Rahmens nicht.

Gleiches gilt für die Schaltung in der hinteren Nabe. Hier ist ein Modell von Sturmey Archer namens S2 Duomatic Kick Shift verbaut, welches zwei Gänge bietet. Geschaltet wird zwischen den beiden Gängen durch einen kurzen Tritt nach hinten. Und anstatt mit einer konventionellen Fahrradkette erfolgt am Fiiz die Kraftübertragung mittels Gates Carbon Drive Zahnriemen. Gute Entscheidung, denn beim Handtieren eines Faltrads profitiert man nochmals mehr von solch einem sauberen Riemen, der ja ohne Öl und Fett auskommt.

Die Continental Sport Contact-Reifen in 26″ sowie der Sattel und die Lenkergriffe von Kruschhausen Cycles runden die „normale” Ausstattung ab – womit wir dann bei den Spezialteilen des Fiiz wären: Allen voran natürlich der 7005er Alurahmen mit seiner aufwändig gefrästen Verbindungsmechanik im Inneren. Zudem findet sich eine ebenso gefräste Halterung zentral am Lenker, die man bei Bedarf ausklappt. Schmal zusammenklappbar sind auch die Pedale, zudem lässt sich der Lenker durch einen drehbaren Vorbau von by.Schulz zum Transport platzsparend längs zum Rahmen anlegen.

Bedienung

Widmen wir uns zuerst der Verkleinerung des Fiiz zum Transport: Um das Rad aus dem fahrfertigen Zustand auseinander zu bauen, sind folgende Handgriffe notwendig: So muss zuerst die Halterung mittig am Lenker ausgeklappt werden, dann dreht man den Lenker um 90° zur Seite. Nun werden die Pedale umgeklappt und der massive Klemmhebel am Oberrohr des Rahmens geöffnet, danach kann man beide Rahmenhälften trennen. Am Ende werden beide Teile nebeneinander wieder verbunden, wofür es zwei passgenaue Halterungen am Rahmen gibt.

Was hier in geschriebener Form erstmal etwas kompliziert klingen mag, erweist sich nach wenigen praktischen Versuchen als ziemlich einfach – zumal die Teile präzise gefertigt sind und dank der Schnellverschlüsse mühelos und ganz ohne Werkzeug verbunden werden können.

So kompakt verkleinert, misst das Fiiz gerade mal rund 101 x 75 cm bei einer Tiefe von 35 cm. Damit findet es auch in einem kleinen Auto-Kofferraum Platz, ebenso in der Gepäckablage der Bahn. Zudem lässt sich das Bike so ganz bequem neben sich herschieben, um zum Beispiel in die Bahn zu kommen. Und dank des stabilen Doppelständers kann es auch in gefaltetem Zustand stabil abgestellt werden.

Fahreindruck

Um sich aufs Rad zu schwingen und losfahren zu können, sind die eben genannten Schritte in umgekehrter Reihenfolge auszuführen. Ist dies erfolgt, kann es direkt losgehen. Erstaunlich ist dann schon auf den ersten Metern, dass sich das Fiiz erstmal wie ein ganz normales Fahrrad anfühlt: Die Sitzhaltung ist entsprechend gewohnt, ebenso ist die Verwindungssteifigkeit des Rahmens auf hohem Niveau. Wüsste man es nicht besser, käme man also nicht unbedingt auf die Idee, dass dieses Bike einen zweigeteilten Rahmen hat!

So fährt sich das Fiiz dann erfreulich agil, was auch an den kompakten 26″ Rädern und dem überschaubaren Gewicht liegt. Die 42 mm breite Bereifung dämpft dabei auch einige Straßenunebenheiten und fahrfertig wiegt das Bike 12,5 kg – zwar nicht ultraleicht, aufgrund der zahlreichen Spezialteile jedoch ein ordentlicher Wert. Und wo wir gerade bei den „Spezialteilen” sind: an diesen gibt es grundsätzlich nichts auszusetzen, nur bei den Pedalen muss man Abstriche in Kauf nehmen. Da diese aus recht weichem Kunststoff gefertigt sind, neigen sie sich leicht zum Verwinden, wenn man mit erhöhter Kraft in die Pedale tritt.

Positiv ist in diesem Zusammenhang aber die am Fiiz verbaute Nabenschaltung zu nennen. Diese sorgt – obwohl sie nur zwei Gänge hat – dafür, dass man mit weniger Kraftaufwand anfahren und leichte Steigungen meistern kann. In der Ebene hilft hingegen der zweite Gang, dass man auch bei höheren Geschwindigkeiten mit einer noch akzeptablen Trittfrequenz unterwegs ist. Der Schaltvorgang selbst wird durch einen leichten Tritt nach hinten ausgelöst. Die Betonung liegt hier tatsächlich auf „leicht”, denn eine zu starke Bewegung aktiviert die Rücktrittbremse. Auch hier bedarf es also einer kurzen Eingewöhnung, danach gelingt der Gangwechsel problemlos. Gleiches gilt um herauszufinden, in welchem Gang man gerade fährt. Eine Anzeige dafür gibt es nicht – mit guten Ohren hört man aber, dass sich der zweite Gang minimal lauter fährt. In Summe arbeitet der gesamte Antrieb jedoch sehr leise, was auch dem Zahnriemen zuzuschreiben ist.

Die Bremsanlage des Fiiz ist übrigens angemessen dimensioniert – wegen der Rücktrittbremse muss sich also niemand Sorgen machen. Zwar mag diese Technik etwas antiquiert sein, doch arbeitet sie durchaus verlässlich. Und zudem steht einem am Vorderrad ja ohnehin eine gut dosierbare, hydraulische Scheibenbremse zur Verfügung.

Fazit

Die Antwort darauf, ob das Fiiz die Kombination aus hohem Nutzwert mit attraktivem Look meistert, kann nach diesem Test auf jeden Fall bejaht werden! Mit dem Fiiz liefert Kruschhausen Cycles ein sportliches Urban Bike, welches sich genau so fährt – nämlich direkt, agil und straff. Und trotzdem ist es eben auch ein Faltrad, das sich auf ein kompaktes Transportmaß reduzieren lässt. Die Mechanik hinter diesem System wirkt zwar komplex, ist aber – zumindest nach kurzer Einübung – recht einfach in der Anwendung, die Verarbeitung zudem sehr gut.

Mit diesem Hybrid aus Faltrad und normalem Urban Bike besetzt das Fiiz eine ziemlich spezielle Nische, was man natürlich auch bei Kruschhausen weiß – so ist das Fiiz auf eine Kleinserie von 50 Stück limitiert. Der Preis liegt bei 2.440 Euro mit komplett schwarzem Rahmen, die zweifarbige Ausführung kostet 50 Euro mehr. Zudem kann das Bike auch individuell angepasst werden: neben Schutzblechen und Gepäckträger sowie maßgefertigter Transporttasche und Beleuchtung gibt es dann sogar die Möglichkeit, ein zusätzliches Tretlagergetriebe von Schlumpf mit zwei weiteren Gängen zu verbauen.

Weitere Infos zum Fiiz gibt es auf der Website von Kruschhausen Cycles.

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