Schon zur IAA Mobility vor einige Wochen präsentiert, soll BMWs i Vision AMBY natürlich auch hier noch etwas detaillierter vorgestellt werden – schließlich wollen die Münchner damit „einen visionären zweirädrigen Lösungsansatz für die urbane Mobilität von morgen“ zeigen.
Die Wortschöpfung AMBY kommt von „Adaptive Mobility“, was bei diesem Bike auch Programm ist: schon optisch schafft das futuristische Design einen Hybriden aus E-Bike und Motorrad – und auch in Bezug auf die Leistung des Bikes geht es in diese Richtung. Der Antrieb ermöglicht wie gewohnt bis zu 25 km/h für den Einsatz auf Radwegen und bis zu 45 km/h auf innerstädtischen Straßen, wie man es bereits von S-Pedelecs kennt. Doch auf mehrspurigen Straßen und außerorts liebäugelt BMW mit bis zu 60 km/h Höchstgeschwindigkeit, was das i Vision AMBY zu einem neuartigen High-Speed Pedelec machen würde.
Welche der drei Fahrmodi dem Fahrer zur Verfügung stehen, ist per App auf dem Smartphone hinterlegt, welches am Lenker Platz findet. Eine manuelle Wahl der Fahrstufe ist ebenso denkbar wie die automatische Erkennung von Position und Straßentyp per Geofencing-Technologie und eine damit verbundene automatische Anpassung der Höchstgeschwindigkeit.
Im Zentrum des Rahmens sitzt der Energiespeicher. Mit seinen 2.000 Wh ermöglicht er je nach Fahrmodus eine Reichweite von bis 300 Kilometern. Dank Fast Charging-Technologie ist er nach nur drei Stunden wieder geladen. Für die Kraftübertragung sorgt ein wartungsarmer Zahnriemen; das Getriebe ist in den Antrieb integriert. Eine hochwertige Einarmschwinge, wie man sie sonst nur von BMW Motorrad kennt, verbindet das Hinterrad mit dem Rahmen. 120 Millimeter Federweg vorne und hinten sind ideal für alle Anwendungen in und rund um die Stadt bis 60 km/h. Auf den 27,5-Zoll-Felgen sitzen größere und breitere Reifen als üblich, um auch bei höheren Geschwindigkeiten maximalen Komfort und Sicherheit zu gewährleisten.
Auch abseits des Antriebs gibt es beim i Vison AMBY noch zahlreiche interessante Details: So bietet das obere Rahmenrohr Raum zwischen den Profilen, der sich für einen Rucksack oder eine Laptoptasche nutzen lässt. Kurz vor dem Lenker befindet sich die Fläche zur Smartphone-Integration, die das Endgerät gut sichtbar und sicher per Magnet an Ort und Stelle hält. In den breiten Lenker ist das Licht als schmaler, horizontaler LED-Streifen integriert und unterstreicht den modernen, technischen Look dieser Rahmenpartie. Ebenfalls vollintegrierte Bremsen sowie innen geführte Leitungen komplettieren den modernen, technischen Look des Lenkerbereichs. Das Rücklicht ist als vertikales LED-Element in die Sattelstütze eingelassen. Darunter bringt ein e-Ink-Display den verwendeten Fahrmodus zur Anzeige.
Mittels der eigens entwickelten App kann der Benutzer das BMW i Vision AMBY zur Fahrt aktivieren, seine hinterlegten Führerscheinklassen einlesen sowie den passenden, notwendigen Versicherungsschutz on demand nutzen. Somit übernimmt die App die klassische Schlüsselfunktion und nutzt die im Smartphone üblichen Identifizierungsmöglichkeiten wie z. B. Face ID. Das im Bike gezeigte Smartphone lädt induktiv auf der magnetischen Halterung im unteren Blickfeld. Darüber hinaus werden über diese Konnektivitätsmöglichkeiten auch ein Diebstahlschutz und die frei programmierbare Wegfahrsperre als eine Grundfunktion angeboten. Die Suchfunktion „Wo ist mein BMW i Vision AMBY?“ ist so nur einen Klick am Smartphone entfernt.
Anstatt selbst den Fahrmodus zu wählen, kann die Geofencing-Technologie in Kombination mit dem detaillierten HERE Kartendienst die maßgebenden Parameter für die automatische Anpassung des Geschwindigkeitsmodus (25/45/60 km/h) und der dazu passenden Versicherungsleistung schaffen. Durch die Geofencing-Technologie erkennt das Fahrzeug die Art der gerade befahrenen Straße und passt automatisch die maximal erlaubte Geschwindigkeit an. So kann sich das BMW i Vision AMBY von einem Pedelec zu einem S-Pedelec-ähnlichen oder sogar motorradähnlichen Fahrzeug wandeln. Das dafür notwendige Kennzeichen wird in diesem Zuge über das Display mit e-Ink-Technologie umgesetzt. Der aktuell aktivierte bzw. gewählte Modus ist somit für die anderen Verkehrsteilnehmer einfach erkennbar.
Man sieht: spannend am AMBY ist nicht nur das futuristische Design, sondern auch die Idee eines E-Bikes mit modularem Geschwindigkeitskonzept. Eine Fahrzeuggattung, für die es bislang noch keine rechtlichen Rahmenbedingungen gibt. Vielleicht kann aber AMBY ein Impuls für eine entsprechende Gesetzgebung sein, um derartige Möglichkeiten anzuregen!