In ihrer aktuellen Ausgabe hat die Stiftung Warentest 19 akkubetriebene Front- und Rücklichter getestet, darunter auch die Topmodelle von Trelock und Busch + Müller.
Dabei ging der Scheinwerfer LS 760 I-GO Vision von Trelock als Sieger hervor. Ausschlaggebend dafür war nicht nur die Beleuchtungsstärken von bis zu 100 Lux, vielmehr überzeugte die 760 Vision auch bei weiteren Kriterien. So wurde u.a. die Tauglichkeit auch für sehr schnelle Fahrer, zum Beispiel auf dem E-Bike, positiv hervorgehoben: die harmonische breite Ausleuchtung der Straße sorgt für das Sicht- und damit Sicherheitsplus – bei beindruckend langer Leuchtdauer trotz kurzer Ladezeiten. Dank minutiöser Restleuchtdauer im Display kommt in der Dunkelheit kein Bangen auf. Bei der Bewertung addierte sich nicht zuletzt die sogenannte Level-Funktion hinzu, eine digitale Wasserwaage im Display, die eine optimale Ausrichtung der Frontleuchte ermöglicht. Heißt: Eine exakte Einstellung geht einfach von der Hand und eine gute Sicht ist auch bei unterschiedlichen Topografien oder Überlandfahrten garantiert – ohne den Gegenverkehr zu blenden. Damit tat sich die LS 760 I-GO Vision in allen drei Hauptkategorien „Licht und Sicht“, „Handhabung“ und „Helligkeit“ als „sehr gut“ hervor, was auch den Preis im mittleren bis oberen Preissegment rechtfertigt.
Platz 2 ging mit einer Gesamtnote von 1,6 an den IXON Space von Busch + Müller. Eigentlich ebenso ein Grund zur Freude – und doch richtet man seitens Busch + Müller durchaus harte Kritik für das angewendete Testverfahren an die Stiftung Warentest. Ausführlich kann man dies hier nachlesen, zusammengefasst geht es um eine Sache: Im Test wurden die Scheinwerfer so eingestellt, dass sie in einer Entfernung von fünf Metern nur noch halb so hoch wie am Ausgangspunkt leuchten. Dies entspricht allerdings der alten Fassung der StVZO und orientiere sich an „steinalter Halogentechnologie“. Seitdem die Fassung 2017 runderneuert wurde ist diese Regel aber hinfällig geworden ist. Statt einer Leuchtweite von über 45 Metern kam Stiftung Warentest so nur auf 15 Meter Leuchtweite des IXON Space-Scheinwerfers und auch andere Testmodelle dürften aufgrund dieser veralteten Testmethode auf vergleichsweise geringe und realitätsferne Messwerte gekommen sein.
Es wäre wünschenswert, dass solche Testvorhaben zukünftig keinen Blindflug darstellen, sondern dass vorher der Rat von Licht-Fachleuten eingeholt wird. Eine unbedarfte Leserschaft muss sich – auch bei anderen Tests – auf Sachkunde verlassen können.
Busch + Müller
Die Ansprüche an die Tests aus verschiedensten Bereichen von Waren und Dienstleitungen sind natürlich besonders hoch, zumal die Stiftung auch in staatlichem Auftrag, gefördert mit Steuermitteln handelt. Die Bekanntheit von Stiftung Warentest in der Bevölkerung ist riesig, was sich auch an der entsprechend hohen Reichweite der Testergebnisse bemerkbar macht. Insofern ist dies ein durchaus mutiger Schritt eines Herstellers – trotz gutem Abschneiden im Test – solch deutliche Worte zu finden! Und so scheint das Thema „Fahrrad“ für die Stiftung Warentest einmal mehr kein Leichtes zu sein: auch bei den letzten Fahrrad bzw. E-Bike-Tests gab es häufig Zweifel an deren Realitätsbezug seitens der Fahrradbranche.