Ja, das neue Porto ist das erste Lastenrad von Specialized – nach Cannondale also ein weiterer großer Player, der sich dem Trend hin zu den praktischen Transport-Bikes nicht länger verwehren möchte. Und doch ist es nicht so ganz das erste Bike der Amerikaner: wie wir hier bereits berichtet haben, hat man für den Heimatmarkt die Marke Globe wiederaufleben lassen. Diese bietet inzwischen schon zwei kompakte Cargobikes an, die mit eher einfacher Technik, spaßiger Optik und günstigem Preis punkten können.
Unter dem eigenen Namen macht man nun aber Ernst: das Design des neuen Turbo Porto ist deutlich mehr auf Performance ausgelegt, die Technik im High-End-Segment und auch der Preis ist in ganz anderen Regionen angesiedelt 😉
Lastenrad in Longtail-Bauweise
Mit seinem langen Gepäckträger hinter dem Sattel zählt auch das Porto zu den Longtail-Bikes, die trotz großer Ladefläche auf ein eher kompaktes Gesamtmaß kommen. Mit knapp über 2 Meter Länge ist es kaum länger als ein reguläres Fahrrad, bietet aber mit dem integrierten Gepäckträger Stauraum an der Front sowie eine Ladefläche am Heck, die zwei Kinder oder eine Gepäckplattform der Größe 73 x 46 cm aufnehmen kann.
Für einen niedrigen Schwerpunkt und das einfache auf- und absteigen der Kids ist das Hinterrad im kleinen 20″-Format, vorne hingegen ein größeres 24″-Rad verbaut, beide kommen mit sehr breiten 70 mm Reifen. Einen entsprechend passenden Luftdruck vorausgesetzt, dürften man mit dieser Bereifung eine Federgabel kaum vermissen. Eine gefederte Sattelstütze sucht man hingegen auch vergebens, ist immerhin aber einfach in der Höhe verstellbar. Gleiches gilt auch für den Vorbau, der sich flexibel an unterschiedlich große Nutzer anpassen lässt.
710 Wh, 90 Nm: das Turbo Porto strotzt vor Leistung
Vor allem in Sachen Power dürfte es an nichts mangeln: mit 90 Nm Drehmoment übertrifft der verbaute Specialized 2.2 Cargo-Mittelmotor (wenn auch nur minimal) andere populäre Antriebe von Bosch und Shimano, zudem steht ihm ein starker und entnehmbarer Akku mit 710 Wh Kapazität zur Seite. Die Kraftübertragung erfolgt über einen Riemenantrieb von Gates zur Hinterradnabe, bei der es sich mit der Heavy Duty um die stufenlose Nabenschaltung von Enviolo handelt. Diese bietet eine Bandbreite von 380 % und ist auch in der Lage, die volle Kraft des Motors zu handeln.
Natürlich ist auch eine fest verbaute Lichtanlage an Bord: vorne strahlt der Lezyne E500-Scheinwerfer mit 500 Lumens, hinten das coole Spanninga Commuter Glow XE-Rücklicht mit Bremslichtfunktion. Doch es kommt noch besser: ebenso am Heck ist Radar von Garmin verbaut, der sich von hinten nähernde Fahrzeuge auf dem zentralen Display am Lenker darstellt. Für noch mehr Sicherheit ist zudem ein Rückspiegel am Lenker verbaut, um auf ganz klassische Weise das Geschehen hinter einem im Blick zu haben.
Ausstattung, Zubehör und Preis
Neben den bereits genannten Features kommt das Turbo Porto auch mit einer kleinen Rahmentasche, in der sich Kleinkram verstauen lässt. Zur Serienausstattung gehört der große Frontgepäckträger, der Heckgepäckträger ist kompatibel zum MIK-HD-Sytem, mit dem sich zum Beispiel Kindersitze oder Boxen mit einem einfachen Klick befestigen lassen.
Weitere Ausstattung findet sich in der umfangreichen Zubehörliste: diese listet einen Haltebügel zum Transport von Kindern für 220 Euro, passende Trittbretter kosten 200 Euro. Alternativ gibt es kleine Fußrasten für 50 Euro oder ein einfaches Sitzkissen für denselben Preis. Für die große Gepäckplattform zur Befestigung von Transportgut mit Spanngurten werden 190 Euro fällig, eine passende Seitentasche ist für 130 Euro erhältlich.
Je nach Ausstattungswünschen ergibt sich damit also eine ganz ordentliche Summe, die zum Preis des Turbo Port hinzu addiert werden muss. Und auch dieser ist – keine große Überraschung bei Specialized – mit 6.500 Euro auf eher gehobenem Niveau.