Topmodell mit Riemenantrieb

Moustache Lundi 27.6 im Test: zeitloser Klassiker mit modernen Features

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Mit dem Lundi haben wir einen echten Klassiker unter den urbanen E-Bikes im Test: so war das Lundi das allererste Modell des französischen Herstellers, welches bereits 2012 auf den Markt gekommen ist. Es folgten über die Jahre einige überarbeitete Modellgenerationen, die wesentlichen Merkmale des ikonischen City-Bikes sind jedoch geblieben. Als aktuelles Topmodell präsentiert sich nun im Test das Lundi 27.6, das mit modernem Antrieb und smarter Technologie ausgestattet ist.

Design

Schon von Anfang an zeichnete sich das Lundi durch eine klare Formensprache aus und auch die neueste Generation mach hier keine Ausnahme. Die geradlinigen Rahmenrohre mit der dazu passenden Gabel lassen das Bike aus jeder Perspektive wie aus einem Guss wirken, wozu auch die in Rahmenfarbe lackierten Schutzblechen ihren Teil beitragen. Doch auch auf den zweiten Blick kann das Lundi 27 mit vielen interessanten Details überraschen: so zum Beispiel am Steuerrohr, welches rechteckig geformt ist, nahtlos in die Gabel übergeht und zudem einen Scheinwerfer integriert hat. Typisch für die Modellreihe ist auch eine farbenfrohe Farbpalette – wobei unser Testrad eher neutral in hellem Stone Grey glossy daherkommt. Dass beim Lundi 27 der Rahmen der Star ist, steht also außer Frage.

Alle anderen Anbauteile ordnen sich dem auch visuell unter und unterstützen mit ihrer mattschwarzen Oberfläche das aufgeräumte Gesamtbild des Bikes. Das betrifft sogar die Reifen, die auf den hellen Reflexstreifen verzichten. Wer regelkonform unterwegs sein möchte, muss sich auf den Fotos also noch die Speichenreflektoren hinzudenken. Und auch der elektrische Antrieb bleibt visuell angenehm unaufdringlich: der Motor verschwindet hinter dem großen Kettenschutz, der herausnehmbare Akku ist unsichtbar im Unterrohr platziert und das moderne Display ist stimmig in der Mitte des Lenkers platziert.

Wo wir gerade beim Lenker sind: dieser ist dank seiner kantigen Optik wahrlich einzigartig und zweifelsohne einer der Eyecatcher am Lundi 27.6!

Ausstattung

Trotz seiner aufgeräumten Optik macht das Lundi 27.6 keine Abstriche bei der Ausstattung. Für den alltäglichen Einsatz ist neben den stabilen Metall-Schutzblechen auch eine Lichtanlage verbaut, bestehend aus dem an der Front integrierten Scheinwerfer und einem Rücklicht am hinteren Schutzblech. Dort findet sich auch ein Rahmenschloss von AXA, ein Seitenständer sowie stabiler Gepäckträger mit 27 kg Traglast. Dieser kann seitlich zwei Gepäcktaschen halten und ist kompatibel mit dem MIK-HD-System – damit lässt sich etwa ein Kindersitz oder ein Einkaufskorb montieren.

Das elektrische Antriebssystem stammt von Bosch und Moustache setzt dabei auf einen bestens bewährten Mittelmotor: der Performance Line ist für seine leise Arbeitsweise bekannt und bietet mit einem Drehmoment von 75 Nm mehr als ausreichend Power für den urbanen Einsatz. Strom liefert der PowerTube-Akku, welcher wahlweise mit 500 Wh oder 625 Wh Kapazität erhältlich ist. Die Steuerung des Antriebs erfolgt über die LED Remote am Lenker, visuelles Feedback gibt das 2,8″ großem Farbdisplay, das alle relevanten Infos zur Fahrt gut ablesbar anzeigt. Von außen nicht sichtbar ist das ConnectModule, welches dem Lundi 27.6 smarte Fähigkeiten beschert: so lässt sich damit das Bike dank GPS-Tracker per Smartphone orten, zudem integriert das Modul eine Alarmanlage. Bei einer Bewegung des gesperrten Bikes wird damit ein akustischer Alarm auslöst und eine Push-Nachricht an das Smartphone gesendet. Dank der Smartphone-Konnektivität bietet das smarte System zudem die Möglichkeit zur Navigation, bei der das große Display durchaus vorteilhaft ist.

Der mechanische Antrieb setzt sich aus der stufenlosen Nabenschaltung von Enviolo und dem modernen Riemenantrieb von Gates zusammen. Die hier verbaute Enviolo TR-Nabe bietet dabei eine Bandbreite von 380% und gilt zusammen mit dem Zahnriemen als besonders sauber, leise und wartungsarm. Am Lundi 27.6 vielleicht sogar noch ein bisschen wartungsärmer als bei anderen Bikes, denn hier ist eine Exzenter-Rolle verbaut, um den Riemen stets auf passender Spannung zu halten.

Sicherlich auch zugunsten des Designs verzichtet Moustache beim Lundi auf eine Federgabel an der Front – und trotzdem kommt der Komfort nicht zu kurz: so sind zum einen sehr voluminöse Super Moto-X-Reifen mit 60 mm Breite von Schwalbe, zum anderen eine gefederte Sattelstütze mit 40 mm Federweg.

Bedienung

Das Smart System von Bosch ist bekannt für das schlüssige und einfache Bedienkonzept, was auch hier beim Lundi 27.6 seine Vorteile ausspielen kann. Mit der LED Remote lassen sich die verschiedenen Fahrmodi auswählen, wobei wir einmal mehr den Auto-Modus lobend erwähnen möchten: dessen automatische Anpassung der Unterstützung des Motors arbeitet so gut, dass man auf manuelles Umschalten der Fahrmodi weitgehend verzichten kann. Das große Display zentral am Lenker ist gut ablesbar und lässt sich beim Abstellen des Bikes einfach abnehmen. Damit bietet es einen zusätzlichen Diebstahlschutz, da sich der elektrische Antrieb nur mit eingesetztem Display aktivieren lässt.

Lobenswert ist die Möglichkeit, den Akku zum Aufladen einfach entnehmen zu können. Die Abdeckung des Akkufachs lässt sich dabei mühelos entfernen und rastet beim Einsetzen wieder präzise ein. Nur Schade, dass zum Einsetzen des Akkus zwingend der Schlüssel im Akkuschloss stecken muss. Wer möchte, kann das Bike natürlich auch mit eingesetztem Akku aufladen – dazu gibt es oberhalb des Motor die entsprechende Ladebuchse.

Einfach ist auch die Bedienung des Enviolo-Getriebes, welches manuell per Drehgriff gesteuert wird. Ein kleines Fahrrad-Icon im Display des Drehgriffs veranschaulicht dabei die eingestellte Übersetzung nachvollziehbar: bei kurzer Übersetzung fährt es bergauf, bei langer Übersetzung ist es im Flachen unterwegs. Einmal mehr muss man aber auch sagen, dass Enviolo die Arbeitsweise des Drehgriffs durchaus verbessern könnte – reagiert er doch etwas schwergängig, schwammig und mit langem Weg. Seine eigentliche Funktion erfüllt er im Alltag jedoch problemlos, insofern erfreuen wir uns einfach an den weiteren Vorteilen des Enviolo-Antriebs: etwa die Möglichkeit, das Getriebe auch im Stand schalten zu können, was insbesondere bei häufigen Ampelstopps in der Stadt ein großer Vorteil ist!

Auch an anderer Stelle zeigt sich, dass Moustache auf eine einfache Handhabung im Alltag geachtet hat: so ist etwa der Seitenständer weit hinten montiert und kann dadurch beim Rangieren nicht mit den Kurbeln kollidieren. Gepäcktaschen lassen sich dank der QL3-Befestigung mühelos und zugleich sicher am Gepäckträger befestigen. Und auf der Oberseite des Gepäckträger werden MIK-kompatible Sitze oder Körbe mit einem einfachen Klick befestigt. Alles also ziemlich easy!

Fahreindruck

Was bereits der Anblick des Bikes vermuten lässt, bewahrheitet sich bei der ersten Sitzprobe auf dem Lundi 27: die Sitzposition ist super aufrecht und komfortabel! Maßgeblich trägt dazu auch der weit nach hinten gezogene Lenker mit seinen ergonomisch geformten Griffen bei, der eine sehr bequeme Griffposition ermöglicht.

Das Zusammenspiel aus Rahmengeometrie und Lenker sorgt übrigens auch dafür, dass sich das Lundi 27 trotz seiner Einheitsgröße für Personen zwischen 1,57 und 1,90 Meter eignen soll. Denn anders als bei einer sportlichen und gestreckten Haltung erweist sich eine solch komfortable und aufrechte Sitzposition toleranter in Bezug auf unterschiedliche Körpergrößen.

Moustache Lundi 27 Test Review Design Fahrt
Stressfreies Vorankommen: dank Auto-Modus und einfach zu bedienender Schaltung lässt sich mit dem Lundi 27.6 die Fahrt noch mehr genießen

Einmal in Fahrt, zeigt sich der entspannte Charakter des Bikes: so arbeitet der mechanische Antrieb mit dem Enviolo-Getriebe und Zahnriemen ebenso leise wir der elektrische – bietet aber auch an Steigungen genügend Power, um bequem im Sattel sitzenbleiben zu können. Im bereits genannten Auto-Modus bietet der Motor in fast allen Situationen die passende Unterstützung, was in Kombination mit der einfach zu bedienenden Schaltung für stressfreies Vorankommen sorgt. So lässt sich die Fahrt mit dem Lundi 27.6 noch mehr genießen!

Das recht hohe Gewicht des Bikes, wir haben das Testrad fahrfertig mit 28,5 kg gewogen, fällt während der Fahrt übrigens nicht störend auf – zumal man mit dem Lundi 27 ohnehin nicht im Renntempo durch die City jagt. Stattdessen liegt das Bike stets gut beherrschbar auf der Straße und vermittelt auch durch seine stabile Bauweise ein hohes Gefühl an Sicherheit. Ebenso verlässlich arbeitet die Bremsanlage mit 180 mm großen Bremsscheiben vorne, die für das Gesamtgewicht von 150 kg angemessen dimensioniert ist.

Nicht nur auf Kopfsteinpflaster lernt man die gefederte Sattelstütze zu schätzen, welche effektiv die Unebenheiten des Untergrund glättet. Zusammen mit den breiten Reifen, die man am besten mit eher niedrigem Luftdruck fährt, lässt es sich auf dem Lundi 27 dann durchaus komfortabel dahingleiten. Komfort bietet auch der Sattel, trotzdem hätte ein etwas schlankeres und moderneres Modell dem Bike sicherlich besser gestanden.

Einzig echter Kritikpunkt ist nur der Scheinwerfer, dessen Lichtfeld bei absoluter Finsternis zu schmal und zu dunkel ausfällt – zumal der Scheinwerfer konstruktionsbedingt nicht mit dem Vorderrad mitlenkt. Wer mit dem Lundi 27 allerdings nur innerstädtisch auf beleuchteten Straßen unterwegs ist, dürfte damit kein Problem haben.

Moustache Lundi 27 Test Review Lundi 20 Lastenrad
Treffen sich zwei Lundis – neben dem hier getesteten Lundi 27 bietet Moustache mit dem Lundi 20 auch ein kompaktes und stylishes Lastenrad. Dieses haben wir bereits in diesem Artikel ausführlich getestet.

Fazit

Mit dem Lundi 27.6 hat Moustache seinen Klassiker erfolgreich für die Zukunft aufgefrischt: technologisch ist das Bike mit smartem Antriebssystem, Zahnriemen und stufenlosem Getriebe auf der Höhe der Zeit. Die Ausstattung ist umfangreich, gut durchdacht, wartungsfrei und einfach im Handling – damit bereitet das Bike im täglichen Einsatz jede Menge Freude. Und dann ist da natürlich noch das markante Design, mit dem sich das Lundi 27 aus der Masse gewöhnlicher Tiefeinsteiger-Bikes wohltuend hervorhebt.

In Summe also viele positive Eigenschaften, die sich letztlich auch im Preis widerspiegeln: das Lundi 27.6 startet bei 4.399 Euro mit dem 500 Wh Akku, die Variante mit 625 Wh unseres Testrads kostet weitere 200 Euro Aufpreis. Damit ist das Bike zwar sicherlich kein Schnäppchen, lässt anderseits aber auch kaum Wünsche offen!

Alle verfügbaren Farbvarianten des Lundi 27.6 sowie weitere und günstigere Ausstattungsvarianten des Lundi 27 gibt es direkt hier auf der Website von Moustache zu sehen.

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