tenways longtail duo test review cargo bike

Ausgestattet mit Enviolo, Zahnriemen & GPS

Tenways Longtail Duo im Test: günstiges Familien-Lastenrad mit Premium-Features?

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Mit dem neuen Longtail Duo bringt Tenways nach dem Cargo One sein erstes Longtail-Lastenrad auf den Markt. Das elektrische Cargo Bike bietet dabei einiges an Ausstattung – darunter ein kräftiger Mittelmotor, stufenlose Nabenschaltung, Riemenantrieb und GPS-Ortung – zum vergleichsweise günstigen Preis von 3.499 Euro. Doch reicht das für eine Empfehlung? Wir haben das Longtail Duo im Alltag getestet.

tenways longtail duo test review design
Das erste Longtail-Lastenrad von Tenways

Design

Beim ersten Anblick wird klar: Das Longtail Duo weicht optisch von den sonst recht geradlinigen Tenways-Modellen ab. Statt klarer Kanten prägt ein geschwungenes Oberrohr das Erscheinungsbild – und erinnert damit an klassische Hollandräder. Die blaugraue Hochglanzlackierung sieht edel aus, die Schweißnähte sind sauber verschliffen, der Tenways-Schriftzug glänzt auf dem Unterrohr, in dem auch der Akku steckt.

Nicht ganz so gelungen sind die weißen Beschriftungen an Gepäckträger und Fußablagen – sie wirken wie nachträglich hinzugefügt und wenig elegant. Auch die Kabelführung am Lenker wirkt etwas chaotisch, was unter anderem am verstellbaren Vorbau liegt.

Ein cleveres Detail hingegen zeigt sich zwischen Sitzrohr und Hinterrad: wo bei anderen Lastenrädern eine Lücke klafft, nutzt Tenways den Raum für ein integriertes Staufach.

Ausstattung

Herzstück des elektrischen Antriebs ist der M410 Mittelmotor von Bafang, der ein durchaus starkes Drehmoment von 80 Nm bietet. Die Kraftübertragung erfolgt über den wartungsarmen CDX-Riemenantrieb von Marktführer Gates an die stufenlose Enviolo Heavy Duty Nabenschaltung, die speziell für solch hohe Belastungen konzipiert ist. Und auch die Kapazität des herausnehmbaren Akkus von 720 Wh gehört zur Oberklasse.

Gesteuert wird das System über ein zentral platziertes Display am Lenker, ergänzt durch einen kompakten Bedientaster für Fahrmodi, Licht, Schiebehilfe und Menünavigation. Dank des verstellbaren Vorbaus lässt sich der Lenker werkzeuglos in Höhe und Neigung anpassen – ebenso wie die Dropper-Sattelstütze, die sich per Knopfdruck absenken lässt.

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Altbekannt: Enviolo Drehgriff mit seiner intuitiven Anzeige

Ein weiteres Highlight: Das integrierte GPS-Modul, das über die Tenways-App Zugriff auf den Standort des Bikes ermöglicht. Es gibt auch eine Bewegungserkennung, die Push-Nachrichten aufs Smartphone sendet – allerdings ohne akustischen Alarm, obwohl ein Lautsprecher vorhanden ist. Vielleicht kommt das per Firmware-Update noch nach; Aktualisierungen lassen sich über die App installieren.

Für Sicherheit im Straßenverkehr sorgt eine hydraulische 4-Kolben-Bremsanlage von Tektro sowie eine StVZO-konforme Lichtanlage mit 100 Lux Frontscheinwerfer und einem Rücklicht mit Bremslichtfunktion. Schade nur, dass der Frontscheinwerfer so weit nach vorne heraussteht – beim Parken oder Beladen des vorderen Gepäckträgers bleibt man so recht schnell an ihm hängen.

Die 24-Zoll-Laufräder vorne wie hinten machen das Bike laufruhig und stabil, sorgen aber auch dafür, dass die hintere Ladefläche höher liegt als bei vergleichbaren Longtails mit 20-Zoll-Rädern. Für zusätzlichen Fahrkomfort federt vorne eine Tenways-gebrandete Gabel.

Zentrale Ladefläche des Longtail Duo ist natürlich der lange Gepäckträger am Heck, der Platz für zwei Kinder oder viel Gepäck bietet. Sitzkissen und umlaufende Reling sind im Lieferumfang enthalten. Letztere ist mit Moosgummi ummantelt, was nicht nur für festen Halt sorgt, sondern auch Klappern verhindert. Seitliche Fußablagen sind ebenfalls dabei – höhenverstellbar und einklappbar, was besonders praktisch ist, wenn keine Mitfahrer an Bord sind.

Der hintere Gepäckträger ist für maximal 50 kg zugelassen – was für zwei größere Kinder etwas knapp werden kann. Am Frontgepäckträger lassen sich zudem bis zu 18 kg transportieren und beide Träger sind kompatibel mit dem MIK-System. Das Gesamtgewicht des Bikes inklusive Zuladung liegt hingegen bei stolzen 220 kg, wobei das Bike selbst mit rund 40 kg auch durchaus schwer ist. Letztlich bleiben demnach rund 152 kg übrig für das Staufach und das Gewicht von Fahrerin bzw. Fahrer des Rads.

Für einen sicheren Stand verfügt das Longtail Duo über einen Doppelständer, der zentral in der Mitte platziert ist.

Bedienung

Die Bedienung des Longtail Duo orientiert sich an bekannten Bikes von Tenways, etwa vom Modell AGO T (hier im Test). Zentrales Bedienelement ist ein kompakter Taster am linken Lenkergriff, über den sich das gesamte System steuern lässt: Antrieb ein- und ausschalten, einen der fünf Fahrmodi wählen, das Licht aktivieren und – besonders wichtig im Alltag mit Beladung – auch die Schiebehilfe aufrufen. Zusätzlich kann man durch die verschiedenen Anzeigen im Display navigieren, etwa um Informationen zu Geschwindigkeit, Reichweite oder Akkustand abzulesen.

Tenways-typisch lässt sich der Motor auch per vierstelligem Software-Code sperren – ein nettes Sicherheitsplus. Noch praktischer ist jedoch die Bluetooth-Kopplung des Bikes mit dem Smartphone: Sobald die Tenways-App aktiv ist, verbindet sich das Longtail Duo automatisch. Darüber lässt sich das Rad dann live orten, was im Alltag oder beim Parken in der Stadt ein gutes Stück mehr Sicherheit vermittelt. Die App benachrichtigt bei Bewegungen, wenn das Rad gesichert abgestellt ist – allerdings gibt es keine akustische Alarmanlage, was angesichts des verbauten Lautsprechers etwas verwundert. Laut Tenways sind Firmware-Updates per App möglich – ein akustischer Alarm könnte also theoretisch noch nachgereicht werden.

Ein kleiner, aber bei im Alltag solch einem gewichtigen Rad etwas störender Punkt: Das Bike startet beim Einschalten immer im Fahrmodus 0 – also ohne Unterstützung. Der zuletzt gewählte Modus wird nicht gespeichert, was bedeutet, dass man vor jeder Fahrt erneut die gewünschte Unterstützungsstufe auswählen muss. Ein Detail, das Tenways mit einem Software-Update ebenfalls leicht beheben könnte.

Der Akku lässt sich relativ einfach nach unten aus dem Unterrohr entnehmen, was das Laden im Haus oder in der Wohnung erleichtert. Natürlich ist auch ein Laden direkt am Rad möglich. Dabei ist jedoch ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt: Der Ladestecker ist sehr klein, und der Anschluss selbst verlangt präzises Ausrichten, sonst rastet der Stecker nicht ein – was gerade bei schwachem Licht oder in der Hektik unpraktisch sein kann.

Enviolos Heavy Duty Nabenschaltung wird über den bekannten Drehgriff am Lenker betätigt. Das kleine Display am Griff zeigt dabei anschaulich an, ob die aktuelle Übersetzung eher für Steigungen oder für die Ebene geeignet ist. Der Weg von einem Ende der Übersetzungsbandbreite zum anderen ist jedoch relativ lang und spürbar schwergängig – ein typisches Merkmal der Enviolo-Schaltungen, das vor allem beim schnellen Umschalten während der Fahrt etwas Geduld verlangt.

Praktisch: die seitlichen Fußablagen lassen sich in der Höhe verstellen bei Bedarf einfach ausklappen. Die auffällige Beschriftung für rechts und links ist hingegen weder hübsch noch nötig

Die seitlichen Fußablagen sind in der Höhe verstellbar – ein durchdachtes Detail, das es erlaubt, die Position dem Wachstum der Kinder anzupassen. Werden die Ablagen nicht benötigt, lassen sie sich mit einem Handgriff einklappen. Das macht das Bike schlanker und praktischer beim Abstellen oder Rangieren.

Ein weiterer Pluspunkt ist der zentrale Doppelständer. Das Ausklappen des Ständers gelingt leicht und das Bike steht dann stabil – selbst voll beladen. Obwohl es dabei seitlich minimal wackeln kann, kippt es nicht weg und bleibt im Alltag verlässlich aufrecht.

Der Zweibeinständer lässt sich recht einfach ausklappen und bietet grundsätzlich einen stabilen Halt – allerdings kann sich das Bike dabei minimal nach links und rechts bewegen

Besonders lobenswert ist, dass Tenways bei beiden Gepäckträgern auf das MIK-System setzt – so lassen sich Körbe, Boxen oder Kindersitze mit einem Klick befestigen und mit einem speziellen Schlüsseladapter auch wieder einfach abnehmen. Theoretisch zumindest.

Doch im Alltag zeigte sich: Die mitgelieferten Sitzkissen sind so flach, dass sich der MIK-Schlüsseladapter nicht zwischen Träger und Kissen einführen lässt. Um das Zubehör zu entriegeln, muss man daher umständlich von unten an die Sicherung greifen – ein unnötiger Umweg. Wer das Setup des Bikes nicht ständig verändert, wird sich daran wenig stören, wer dagegen regelmäßig zwischen den Sitzkissen und anderem MIK-Zubehör wechselt, braucht mehr Geduld.

Nicht ideal umgesetzt: Trotz MIK-Standard lassen sich die mitgelieferten Sitzkissen nur umständlich demontieren und anderes MIK-Zubehör rastet etwas schwergängig ein

Fahreindruck

Im täglichen Einsatz zeigt das Longtail Duo, wie gut abgestimmt die verbauten Komponenten harmonieren. Angenehm ist das leise Fahrverhalten. Sowohl der Gates-Riemenantrieb als auch das Enviolo-Getriebe sind bekannt für ihren flüsterleisen Lauf, und auch der Bafang-Mittelmotor hält sich akustisch angenehm zurück. Zwar wird er bei starker Last oder am Berg lauter, aber insgesamt bleibt er leiser als etwa ein Bosch Cargo Line-Motor (Gen 4).

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Familien-Transporter

In Sachen Leistung liefert der M410 mit 80 Nm Drehmoment das, was man sich von ihm verspricht: kräftiger Schub, auch an Steigungen, insbesondere in den höheren Fahrstufen. Zwar fehlt ihm die allerletzte Power aktueller Topmodelle, dafür ist die Motorcharakteristik harmonisch, gut dosierbar und für den urbanen Alltag ausreichend. Es gibt fünf Unterstützungsmodi, wobei man bei voller Beladung meist auf die oberen drei Stufen zurückgreifen wird.

Die Sitzposition ist aufrecht und bequem, der Sattel gut gepolstert. Die großen 24-Zoll-Laufräder sorgen für stabile Fahreigenschaften und gute Laufruhe, ohne dass der Schwerpunkt des Bikes zu weit nach oben wandert. Auch bei voller Beladung lässt sich das Longtail Duo gut kontrollieren und sicher steuern.

Unterschiedlich große Personen teilen sich das Bike? Kein Problem, das Cockpit lässt sich schnell und ohne Werkzeug an die gewünschte Höhe anpassen

Für eine bequeme Anpassung der Sitzposition sorgt der Lenker mit Schnellspanner. Mit nur einem Handgriff lässt sich die Höhe und der Neigungswinkel werkzeuglos verstellen – besonders praktisch, wenn das Bike von mehreren Personen genutzt wird. Genauso funktional zeigt sich die Dropper-Sattelstütze: Per Knopfdruck am Lenker lässt sich der Sattel während der Fahrt oder im Stand absenken – etwa an der Ampel, um mit beiden Füßen sicher auf dem Boden stehen zu können.

Die Bremsanlage von Tektro liefert jederzeit ausreichend Verzögerung und lässt sich gut dosieren. Dank der absenkbaren Sattelstütze lässt sich das Bike auch im Stand sicher handhaben, etwa beim Halt an der Ampel oder beim Auf- und Absteigen. Besonders angenehm: Mit der stufenlosen Enviolo-Nabe kann man auch im Stand den Gang wechseln – ein echter Vorteil gegenüber Kettenschaltungen, gerade im Stop-and-Go-Verkehr oder am Berg.

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Für 3.499 Euro ist das Longtail Duo sehr umfangreich ausgestattet

Fazit

Mit dem Longtail Duo bringt Tenways ein durchdachtes, gut ausgestattetes Longtail-Bike auf die Straße – ideal für Familien und den urbanen Alltag. Der starke Mittelmotor, wartungsarme Riemenantrieb, stufenlose Nabenschaltung und App-Anbindung mit GPS-Ortung bieten in dieser Preisklasse außergewöhnlich viel Ausstattung.

Dazu kommen clevere Details wie das Staufach, höhenverstellbare Fußablagen und eine Dropper-Sattelstütze, die im Alltag wirklich helfen. Schwächen zeigt das Bike bei der Traglast des Gepäckträgers und beim Handling mit den Sitzkissen – verschmerzbar, wenn man es nicht ständig umbaut.

Für 3.499 Euro ist das Longtail Duo ein echter Preis-Leistungs-Tipp – und eine gute Wahl für alle, die ein vielseitiges Lastenrad suchen, ohne dabei zu tief in die Tasche greifen zu müssen. Das Bike lässt sich direkt hier bei Tenways bestellen und wird direkt nach Hause geliefert.

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